Kronen Zeitung

„Ich dachte, dass alles gelaufen ist“

Dominic Thiem blickt auf die schwarzen Momente beim Masters zurück und ist auf den erstmalige­n Einzug ins Finale umso mehr stolz Zur Trennung von Kiki: „Es ist schwer, wenn man so viel reisen muss“

- Peter Moizi

Der Blick auf die „Krone“-Grafik (siehe rechts) spiegelt die großartige Saison von Dominic Thiem wider. 5825 Punkte für die Weltrangli­ste bedeuten Rang vier zum Jahresabsc­hluss, dazu kommen fünf Turniersie­ge, zwei weitere Endspiele und über sieben Millionen USDollar nur an Preisgeld.

„Ich hab mich extrem gesteigert, das waren alles Schritte in die richtige Richtung“, erzählt der Lichtenwör­ther, „an meinem Tennis hab ich gefeilt, fast alles verbessert.“

Der Titel beim Masters in London wäre der krönende Abschluss gewesen, doch der erst 21-jährige Grieche Stefanos Tsitsipas machte dem um fünf Jahre älteren Thiem einen Strich durch die Rechnung, schlug Dominic mit 6:7, 6:2, 7:6. „Völlig irre“, staunt der Senkrechts­tarter, „2016 kam ich nach London, durfte als Junior mit Thiem Sparring spielen. Er hat mich sehr inspiriert, ich hab mir einige Sachen von ihm abgeschaut. Dominic ist wie ein Vorbild für mich – und jetzt hab ich ihn hier im Finale bezwungen.“

Am Dienstag erledigt

Dabei stand die letzte Woche unter keinem guten Stern. „Am Dienstag bin ich aufgewacht, war völlig erledigt. Eine Verkühlung setzte mir extrem zu. Da dachte ich schon, dass alles gelaufen ist“, verrät Thiem, „doch dann hab ich am Abend gegen Novak Djokovic ein unfassbare­s Match gespielt und gewonnen. Und am Mittwoch hatte ich Probleme mit einer Entzündung am Fuß, auch das löste sich rasch zum Positiven.“

Für das Erreichen des Finales gab es von allen Seiten Applaus, natürlich auch von Trainer-Papa Wolfgang; „Dominic hat sich hervorrage­nd präsentier­t, im Endspiel haben nur ein paar Zentimeter entschiede­n.“

6:7 im dritten Satz, Dominic trauert dem größten Titel seiner Karriere nach. „In solchen engen Situatione­n brauchst du ein bissl Glück.“

Reisestres­s als Grund

Das Glück fehlt derzeit auch in der Liebe: „Für eine Beziehung ist es schwer, wenn man so viel reisen muss, so einen Job hat wie wir“, begründete Thiem das Beziehungs-Aus mit Kiki Mladenovic.

 ??  ?? Diesen Pokal hätte Dominic Thiem gerne gehabt. Aber der 21-jährige Grieche Stefanos Tsitsipas war um Nuancen besser.
Diesen Pokal hätte Dominic Thiem gerne gehabt. Aber der 21-jährige Grieche Stefanos Tsitsipas war um Nuancen besser.

Newspapers in German

Newspapers from Austria