FPÖ-Chef: „Haben nichts zu befürchten“
Casino-Affäre Hofer zu Strache-Beschwerde bei den Postenbestellungen und dessen Nähe zu Glücksspiel
Die aktuelle Casino-Affäre deckt ein verheerendes Sittenbild von Postenschacher in der Republik auf. Für FPÖ-Chef Norbert Hofer ist trotzdem klar: „Wir haben nichts zu befürchten.“Im „Krone“-Interview spricht er auch über „Straches Nähe zum Glücksspiel“, dessen „Beschwerde bei Bestellungen“und den Plan für „eine rot-schwarze Proporz-Landkarte aller Spitzenpositionen“.
Gerade ist die zweite Welle von Razzien rund um Österreichs Glücksspielbranche über die Bühne gegangen. Im Mittelpunkt steht die Bestellung des FPÖ-nahen Casino-Finanzchefs Peter Sidlo. „Nein, in meinem Einflussbereich als Bundesminister für Verkehr und Infrastruktur hat es keinen Postenschacher gegeben. Positionen wurden ausschließlich nach fachlichen
Kriterien besetzt. Viele
Manager mit SPÖ-Nähe habe ich gar nicht ausgewechselt“, will FPÖ-Chef Norbert Hofer gleich zu Beginn des Gesprächs klarstellen.
Der neue blaue Frontmann übernimmt von seinem Vorgänger HeinzChristian Strache ein schweres Erbe. Besonders das Handy des über das Ibiza-Video gestürzten FPÖ-Chefs ist für die SOKO eine Fundgrube. Hofer vielsagend: „Ja, er hat immer gerne SMS geschrieben, kaum telefoniert.“Die Nähe als damaliger Sportminister zum Glücksspiel ergebe sich durch einen Teil der Einnahmen aus dieser Branche.
Auch von der publik gewordenen „Beschwerde“beim damaligen Finanzminister Hartwig Löger, dass die ÖVP den FPÖ-Postenwünschen endlich nachkommen solle, habe er gehört. „Das und die Casinos waren aber bei den Gesprächen
als Regierungskoordinator einmal pro Woche mit Kanzleramtsminister Gernot Blümel nie ein Thema.“
Überhaupt hätten die Freiheitlichen keine Angst vor Ermittlungen: „Wir sind für einen U-Ausschuss, haben nichts zu befürchten!“In diesem Zusammenhang wolle man auch eine Landkarte bei politischen Besetzungen von Unternehmen in öffentlicher Hand bis hin zum ORF anfertigen. „Das wird ein sehr eindeutiges Bild ergeben.“
Für die Steiermark-Wahl diesen Sonntag ist Norbert Hofer trotz des LiederbuchSkandals und prognostizierter Verluste übrigens vorsichtig positiv. „Wir hoffen, die 20-Prozent-Marke zu knacken. Dann wäre die Talsohle durchschritten.“
Eine Landkarte über den rot-schwarzen Proporz bei Spitzenpositionen bis hin zum ORF wird ein sehr eindeutiges Bild ergeben.
FPÖ-Chef Norbert Hofer
In meinem Einflussbereich als Minister gab es keinen politischen Postenschacher. SPÖ-nahe Manager habe ich nicht ausgewechselt.
Der blaue Frontmann zu den Vorwürfen