Wachrütteln
Die grüne Gemeinderätin Birgit Meinhard-Schiebel ist in dieser Stadt wohl nur ganz wenigen HardcoreÖkofans oder Wienern mit fotografischem Gedächtnis ein Begriff. Dafür verdient die Hobby-Politikerin sehr gut: In der Liste der Bezüge und gemeldeten Tätigkeiten fällt sie in die Kategorie 4 und casht damit monatlich zwischen 7001 und 10.000 Euro ab. Wer so viel verdient wie das Rathaus-Phantom, muss dem Wiener Gesundheitswesen freilich nicht besonders kritisch gegenüberstehen. Von privater Krankenversicherung bis zur maßgeschneiderten Pflegevorsorge geht sich da finanziell theoretisch alles aus. In einem Gangbett wird sie nie liegen.
Auch auf die Gefahr hin, sich zu wiederholen: Nun war es genau diese Gemeinderätin, die unsere Aktion Pflegenotstand mit Miteinbeziehung unserer Leser als einen „Aufruf zum anonymen Vernaderertum“beschimpfte. Wie in „Zeiten, an die wir uns ungern erinnern“. Dass ein solcher Vergleich herhalten muss für einen Prozess, den man landläufig Bürgerbeteiligung nennt, würde schon zum Rücktritt reichen. Zur Erklärung: Als Anwältin aller Wiener wird sich die „Krone“immer für jene einsetzen, die nicht auf die Butterseite des Gemeinderats gefallen sind.
Also, liebe Frau Meinhard-Schiebel, lesen Sie sich die Briefe hier gut durch. Wir wollen mit der Berichterstattung und den Hinweisen unserer Leser die Pflegesituation verbessern und Politiker wachrütteln, in Wien und im Bund. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass uns das bei Ihnen vielleicht auch noch gelingt.