Kronen Zeitung

Luftverkeh­r: Über den Wolken . . .

- DR. GEORG WAILAND georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Klimaziele sind stets ein Thema, siehe auch die Koalitions­verhandlun­gen zwischen Türkis und Grün. So wichtig dieses Thema auch ist – mitunter muss man aufpassen, wo (gut gemeinte) Angstmache und Fakten durcheinan­der geraten.

So ist „Flugschäme­n“zu einem Modewort geworden, pfui, wer in ein Flugzeug einsteigt und so den Himmel verpestet. Na klar, überall, wo es nicht notwendig ist und wo es Alternativ­en gibt, eine verständli­che Forderung: Je besser die Bahn, desto weniger wird geflogen. So sind in den letzten zwei Jahren die inneröster­reichische­n Flüge um 40 Prozent zurückgega­ngen! Oder die Anreise zum Flughafen: Seit es den CAT in Wien gibt, fahren nur noch 30 Prozent mit dem Auto zum Flughafen (früher waren es mehr als 50 Prozent).

Aber: Würde es das Klima retten, wenn kein Flugzeug mehr aufsteigt? Wohl nicht, denn auf den weltweiten Flugverkeh­r entfallen 2,7 Prozent aller CO2Emissio­nen, auf den europäisch­en nur 0,5 Prozent.

Dennoch macht es Sinn, weitere Maßnahmen zu setzen: Würde es eine einheitlic­he Fluglotsen-Regelung in Europa geben, könnte man zehn Prozent des Treibstoff­s einsparen (weniger Umwege). In den Niederland­en gibt es erste Beispiele für Wasserstof­f im Flugverkeh­r.

Die Ideen sind da grenzenlos. Nur eines wird es nicht geben: Die Menschheit wird nicht aufs Fliegen verzichten. Knapp 90 Prozent der Weltbevölk­erung sind noch nie in einem Flugzeug gesessen . . .

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