Ein steirischer Gipfel hinterm Semmering
Bevor am Sonntag rund eine Million Steirer zur Landtagswahl aufgerufen sind, krachten die Spitzenkandidaten in Wien bei der „Krone“-Elefantenrunde aufeinander.
Einen letzten Höhepunkt hat es noch, das dank Ibiza-Skandal und all dessen Folgen turbulenteste Polit-Jahr der jüngeren Geschichte: und zwar die Landtagswahl in der Steiermark am kommenden Sonntag.
Diese Wahl birgt überregionale Brisanz zuhauf, von der richtungweisenden Koalitionsfrage bis hin zu Turbulenzen bei Rot und Blau. Denn: Mit wem regiert die laut Umfragen vor einem Erdrutschsieg stehende ÖVP hernach? Rot? Blau? Oder gar Grün? Und wie gehen die Bundesparteichefs von SPÖ und FPÖ mit den drohenden Schlappen um?
Im Wahlkampffinale überquerten die Spitzenkandidaten gestern für die Elefantenrunde von „Krone“und PULS 24 den Semmering – und ließen in einer lebhaften Debatte durchaus einige Schlüsse zu.
So stellte Landeshauptmann und ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer zwar
einmal mehr klar, im Vorhinein keine Koalitions-Avancen äußern zu wollen („Nix ist fix, alles ist offen“) – und doch war in der Debatte nicht nur inhaltliche Eintracht zwischen ihm und seinem blauen Pendant Mario Kunasek evident. Der Höhepunkt: Als die Kandidaten in
einer Runde einander die Fragen selbst stellen durften, glitten Schützenhöfer und Ex-Verteidigungsminister Kunasek weit ins Persönliche ab, tauschten coram publico jüngste Erfahrungen im Eltern- sowie Großelterndasein aus – von Kleinkindkoliken und neuen
Das sind doch immer nur Ankündigungen. Du redest, als würdest du zum ersten Mal für den Landtag kandidieren.
FPÖ-Steiermark-Chef Kunasek zu LH-Vize Michael Schickhofer (SPÖ)
Qualifikation zählt. Man ist ja kein Aussätziger, wenn man einer Partei angehört.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer über die Postenschacher-Debatte
Zähnen bis hin zur Schnuller-Ablehnung.
SPÖ-Chef und LH-Vize Michael Schickhofer ging in der Debatte, die sich vor allem um Landflucht, Klimaschutz und die aktuelle Postenschacher-Affäre drehte, indes auf Konfrontationskurs, er warf dem ÖVP-Chef aufgrund der vorgezogenen Neuwahl einmal mehr „Wortbruch“vor. Der Rote attackierte auch die FPÖ – deren Chef wiederum stets darum bemüht war, sich von blauen Skandalen à la Ibiza zu distanzieren. All dies, behauptet Kunasek, beträfe ja nur die blaue Bundespartei.