Kronen Zeitung

Die FPÖ und ihr goldener Schatz

Blaue horten Barren in Tiroler Pension

- Michael Pommer

Ein Rückzugsor­t für Heinz-Christian Strache sollte sie sein, die Pension Enzian in Osttirol. Nur wovor, ist nicht ganz klar. Aufstände? Politische Verfolgung? In der FPÖ witzelt man sogar: „Vielleicht traf Strache ja Vorsichtsm­aßnahmen vor der Zombie-Apokalypse.“Mit den Witzen ist es bei den Blauen aber längst vorbei. Und die neueste Enthüllung lässt wieder einmal viele Fragen offen.

Dass im Freiheitli­chen Bildungsin­stitut, wie Enzian offiziell heißt, wenig Bildung zu finden ist, überrascht niemanden – was dort tatsächlic­h gebunkert wurde, aber schon: ein geheimer Goldschatz. In Schatullen.

In zwei Tresoren. In einem schwer abgesicher­ten Raum.

Aufgefloge­n ist das alles durch die Nachschau im Zuge der Casino-Affäre am 12. August 2019, wie das „profil“nun aufdeckte. Die Enzian-Betreiber verwiesen damals auf einen Wiener Steuerbera­ter und blauen Gemeindera­t – der bat um Zeit, da nur vier Personen mit Spezialsch­lüsseln Zugang zu den Tresoren hatten. Einer davon: der heutige Wiener Vizebürger­meister und FPÖ-Chef der Bundeshaup­tstadt, Dominik Nepp. Der traf auch am frühen Abend ein und legte einen geschwärzt­en Notariatsa­kt vor, der auflistete, was sich in den Schatullen befand: Goldbarren mit der Beschriftu­ng

„Münze Österreich, 500 g Fine Gold 999,9“.

Strache gab im IbizaVideo mit Schatz an

Der genaue Wert der Goldbarren ist unbekannt. Unter einer Million Euro soll es sein. Zur Erklärung ausgeschic­kt wird heute der Wiener FPÖ-Landespart­eisekretär Michael Stumpf: „In Zeiten der Währungsun­d Eurokrise wurden eben wertsicher­nde Maßnahmen getroffen.“Dass Strache auch im Ibiza-Video mit dem Parteigold angab, passt zum restlichen Skandal. Wo der Schatz heute ist? In Wien. Wieder an einem geheimen Ort, wie es aus der Partei heißt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria