Die FPÖ und ihr goldener Schatz
Blaue horten Barren in Tiroler Pension
Ein Rückzugsort für Heinz-Christian Strache sollte sie sein, die Pension Enzian in Osttirol. Nur wovor, ist nicht ganz klar. Aufstände? Politische Verfolgung? In der FPÖ witzelt man sogar: „Vielleicht traf Strache ja Vorsichtsmaßnahmen vor der Zombie-Apokalypse.“Mit den Witzen ist es bei den Blauen aber längst vorbei. Und die neueste Enthüllung lässt wieder einmal viele Fragen offen.
Dass im Freiheitlichen Bildungsinstitut, wie Enzian offiziell heißt, wenig Bildung zu finden ist, überrascht niemanden – was dort tatsächlich gebunkert wurde, aber schon: ein geheimer Goldschatz. In Schatullen.
In zwei Tresoren. In einem schwer abgesicherten Raum.
Aufgeflogen ist das alles durch die Nachschau im Zuge der Casino-Affäre am 12. August 2019, wie das „profil“nun aufdeckte. Die Enzian-Betreiber verwiesen damals auf einen Wiener Steuerberater und blauen Gemeinderat – der bat um Zeit, da nur vier Personen mit Spezialschlüsseln Zugang zu den Tresoren hatten. Einer davon: der heutige Wiener Vizebürgermeister und FPÖ-Chef der Bundeshauptstadt, Dominik Nepp. Der traf auch am frühen Abend ein und legte einen geschwärzten Notariatsakt vor, der auflistete, was sich in den Schatullen befand: Goldbarren mit der Beschriftung
„Münze Österreich, 500 g Fine Gold 999,9“.
Strache gab im IbizaVideo mit Schatz an
Der genaue Wert der Goldbarren ist unbekannt. Unter einer Million Euro soll es sein. Zur Erklärung ausgeschickt wird heute der Wiener FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf: „In Zeiten der Währungsund Eurokrise wurden eben wertsichernde Maßnahmen getroffen.“Dass Strache auch im Ibiza-Video mit dem Parteigold angab, passt zum restlichen Skandal. Wo der Schatz heute ist? In Wien. Wieder an einem geheimen Ort, wie es aus der Partei heißt.