Kronen Zeitung

U2/U5-Projekt wird immer teurer

Stadt rechnet bereits mit 20 bis 40 Prozent Verteuerun­g

- Philipp Wagner

Düstere Prognose: Für das ambitionie­rte U-Bahn-Projekt rechnet die Stadt Wien bereits mit einer Verteuerun­g um 20 bis 40 Prozent.

Im U2/U5-Infocenter der Wiener Linien gibt es bereits die Sitze des neuen XWagens zu testen. Bevor die Garnitur aber richtig Fahrt aufnehmen kann, ist es noch ein weiter Weg. Denn noch ist unklar, wie viel das Projekt kostet. Fix ist nur – wie berichtet – es wird viel teurer. Was der Bund zuschießt, ist auch offen.

Bei der Präsentati­on der Pläne im Jahr 2014 wurden für die erste Bauphase Kosten von einer Milliarde Euro angekündig­t. Davon kann keine Rede mehr sein: Im Vorjahr teilte die Stadt dem Bund mit, dass sich die Kosten um 20 bis 40 Prozent erhöhen werden. Mit den üblichen Preissteig­erungen wären das insgesamt bis zu 1,5 Milliarden Euro. Die gute Nachricht: Laut Vertrag zahlt die Hälfte der Bund.

Doch es gibt noch düsterere Prognosen: Wie berichtet, taucht in aktuellere­n Unterlagen der Stadt eine Kostenschä­tzung von rund 2,2 Milliarden Euro auf. Wiener-Linien-Chef

Günter Steinbauer wollte das nicht bestätigen und verwies auf neue Ausschreib­ungen.

Nicht viel besser schaut es mit der zweiten Bauphase aus. Einst wurde ebenfalls eine Milliarde projektier­t. Neueste Kostenschä­tzung laut Unterlage: 2 Milliarden. Zudem ist nicht gesichert, dass der Bund wieder die Hälfte trägt. Entscheide­n muss es die neue Regierung. „Es könnte auch sein, dass die Zahlung gedeckelt wird“, heißt es aus dem Infrastruk­turministe­rium. Im Klartext: Der Bund will sich gegen eine Kostenexpl­osion wappnen.

Es laufen zur Zeit noch Ausschreib­ungen. Man kann daher zum jetzigen Zeitpunkt noch wirklich nichts sagen. Im nächsten Frühjahr werden wir dann das genaue Ergebnis des Vergabever­fahrens kennen.

Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ)

 ??  ?? Wiener-Linien-Chef Steinbauer und Öffi-Stadträtin Ulli Sima beim Probesitze­n, fahren werden sie noch länger nicht.
Wiener-Linien-Chef Steinbauer und Öffi-Stadträtin Ulli Sima beim Probesitze­n, fahren werden sie noch länger nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Austria