U2/U5-Projekt wird immer teurer
Stadt rechnet bereits mit 20 bis 40 Prozent Verteuerung
Düstere Prognose: Für das ambitionierte U-Bahn-Projekt rechnet die Stadt Wien bereits mit einer Verteuerung um 20 bis 40 Prozent.
Im U2/U5-Infocenter der Wiener Linien gibt es bereits die Sitze des neuen XWagens zu testen. Bevor die Garnitur aber richtig Fahrt aufnehmen kann, ist es noch ein weiter Weg. Denn noch ist unklar, wie viel das Projekt kostet. Fix ist nur – wie berichtet – es wird viel teurer. Was der Bund zuschießt, ist auch offen.
Bei der Präsentation der Pläne im Jahr 2014 wurden für die erste Bauphase Kosten von einer Milliarde Euro angekündigt. Davon kann keine Rede mehr sein: Im Vorjahr teilte die Stadt dem Bund mit, dass sich die Kosten um 20 bis 40 Prozent erhöhen werden. Mit den üblichen Preissteigerungen wären das insgesamt bis zu 1,5 Milliarden Euro. Die gute Nachricht: Laut Vertrag zahlt die Hälfte der Bund.
Doch es gibt noch düsterere Prognosen: Wie berichtet, taucht in aktuelleren Unterlagen der Stadt eine Kostenschätzung von rund 2,2 Milliarden Euro auf. Wiener-Linien-Chef
Günter Steinbauer wollte das nicht bestätigen und verwies auf neue Ausschreibungen.
Nicht viel besser schaut es mit der zweiten Bauphase aus. Einst wurde ebenfalls eine Milliarde projektiert. Neueste Kostenschätzung laut Unterlage: 2 Milliarden. Zudem ist nicht gesichert, dass der Bund wieder die Hälfte trägt. Entscheiden muss es die neue Regierung. „Es könnte auch sein, dass die Zahlung gedeckelt wird“, heißt es aus dem Infrastrukturministerium. Im Klartext: Der Bund will sich gegen eine Kostenexplosion wappnen.
Es laufen zur Zeit noch Ausschreibungen. Man kann daher zum jetzigen Zeitpunkt noch wirklich nichts sagen. Im nächsten Frühjahr werden wir dann das genaue Ergebnis des Vergabeverfahrens kennen.
Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ)