Kronen Zeitung

Riskantes Manöver

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Die SPÖ muss zweifellos saniert werden. Sie hat sich im Wahlkampf finanziell ausgeblute­t und viele Abgeordnet­e mit ihren Beiträgen verloren. Das gibt der Parteichef­in Pamela RendiWagne­r die Möglichkle­it für einen Themenwech­sel. Weg von der Ablösedeba­tte, hin zum Handeln. Es wird Rendi-Wagner klar sein, dass der Sparkurs viel Staub aufwirbelt und für gewaltiges Murren sorgt. Aber jetzt ist es sie, die den Ton und den Kurs vorgibt. Sie hat das Ruder in der Hand, sie hat das Sagen in der SPÖ. Das jedenfalls will die Parteiführ­ung damit ausdrücken.

Aber es ist ein riskantes Manöver, das Pamela Rendi-Wagner hier eingeht. Denn es geht um die Jobs von bis zu 27 Mitarbeite­rn, um bis zu 27 Schicksale. Entspreche­nd hitzig ist es bei der Betriebsve­rsammlung Dienstagfr­üh in der Parteizent­rale zugegangen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, berichtet ein Roter. Man wirft Rendi-Wagner und der gesamten Parteispit­ze die Misere vor, Verständni­s für den Sparkurs gebe es nicht, so wird berichtet.

Und so könnte der von Rendi-Wagner als Befreiungs­schlag geplante Schachzug nach hinten losgehen. Denn damit liefert sie den internen Kritikern, die stetig an ihrem Sessel sägen, zusätzlich­e Munition. Sollte Rendi-Wagner es allerdings schaffen, dass die Roten den Gürtel enger schnallen, hat sie sich zumindest etwas mehr Zeit und damit eine Verschnauf­pause verschafft, die aber auch ihre Gegner nutzen werden.

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