Erst die Bücher, dann der Mokka
Franzundjulius – das neue kleine Kaffeehaus im 15. Bezirk
Zum Glück hat sich die Buchhändlerin Ulla Harms, die seit zehn Jahren hinter der Wiener Stadthalle im Nibelungenviertel das Buchkontor führt, intensiv auch für die Geschichte ihres benachbarten Lagerraums interessiert. Daraus wollte sie nämlich ein Kaffeehaus machen. Als sie dann endlich den Zuschlag zur Nutzung bekam, startete Harms mit Recherchen sowie mit der Restauration.
Original bemalte Bordüren wurden freigelegt, man stieß auf schwarzweiße Fliesen, alte Schilder, eine antike Klingel – und Harms erfuhr auch, wer die einstigen Besitzer dieses Zinshauses aus der Jahrhundertwende waren: Franz & Julius Huber. Die Brüder produzierten hier einst Drogeriewaren.
Nun heißt das neue kleine Kaffeehaus franzundjulius, und es dient als richtiges Nachbarschaftslokal. Statt Caffè Latte schenkt Harms Mokka aus, sie bäckt Kuchen und Torten (etwa Gugelhupf
und Linzer Torte), bestreicht Brote mit Butter samt Sardellenringerln, serviert täglich einen Mittagstisch sowie Suppen, Salate oder Kleinigkeiten wie Weißwürste. Die Weinauswahl ist relativ groß, auf der Karte finden sich Winzer wie Hajszan-Neumann oder Alois Lageder, das Craft Bier kommt von der kleinen Xaver-Brauerei. Man kann hier also getrost einkehren . . . franzundjulius, Kriemhildplatz 1, 1150 Wien, Mo–Sa 9–22