Kauf-nix-Tag
Österreich sieht schwarz. Zumindest dieser Tage, in denen man sich kaum erretten kann vor schreienden Black-Friday-Angeboten. Früher schmunzelte man über die Amis, die die Rabattschlacht wörtlich nahmen und im Kampf um den besten Deal regelrecht übereinander herfielen. Heute könnte es vielerorts bei uns ähnlich zugehen – denn der Black Friday hat sich längst als wenig festlicher, aber äußerst lukrativer Auftakt des Weihnachtsgeschäfts etabliert.
In Amerika ist der Einkaufswahnsinn an Thanksgiving gekoppelt – und damit hängt zumindest am Tag davor ein wenig Dankbarkeit über das, was man hat, in der Luft. Bei uns wird einfach so wild drauf los geshoppt – auch wenn sich mancher Deal bei näherer Betrachtung ohnehin als schlechtes Geschäft entpuppt.
Heute ist übrigens nicht nur Black Friday, sondern auch der „Kauf-nix-Tag“. Er wurde in den 90er-Jahren von dem kanadischen Künstler Ted Dave ins Leben gerufen, um auf den Konsumwahn aufmerksam zu machen. Um zum Nachdenken darüber anzuregen, was wir wirklich brauchen – und was vielleicht doch im Regal stehen bleiben kann. Und auch über Nachhaltigkeit. Denn im Online-Handel, z. B., wandern viele Retouren direkt auf den Müll.
Im Hinblick auf den Klimawandel passt der „Kaufnix-Tag“eigentlich viel besser in unsere Zeit – nur lässt sich damit halt keine Werbung machen. Gegen den Black Friday wird er sich kaum durchsetzen. Da muss er wohl warten, bis er schwarz ist . . .