Schulpartner
Ich war zur 100-JahrFeier der Elternvereine eingeladen und durfte ein Impulsreferat halten. Da niemand der anwesenden Elternvertreter sein Kind an einer Brennpunktschule hat, war ich unsicher, ob die Themen meines Vortrages auf Interesse stoßen würden.
Zum Glück war dies der Fall. Die Gespräche beim gemütlichen Teil des Abends zeigten, wie sehr sich Elternvertreter aller Schularten für Integrationsund Sprachprobleme von Kindern interessieren. Schnell waren wir auch auf der Suche nach Lösungen. In keinem Gespräch ging es den Eltern allein um das eigene Kind. Vielmehr bemerkte ich, dass ihnen die Zukunft von Schule und Gesellschaft wichtig waren.
Eine für mich überraschende Information brachte mich danach allerdings zum Nachdenken. Eine Vortragende berichtete uns über die Geschichte des Elternvereins. Bereits vor Jahrzehnten forderten Teile des Dachverbandes, unabhängiger von Österreichs Parteien entscheiden zu können. Wie ich aus den Gesprächen erfuhr, scheint sich dies bis heute nicht geändert zu haben.
Schade, dass einige Lehrer und Schulleiter, die ich in den letzten Monaten getroffen hatte, an diesem Abend nicht anwesend waren. Ob man nun Schulleiter einer Brennpunktschule oder Elternvertreter einer Privatschule ist: Den Einfluss der Parteien im Bildungssystem beklagen beide. Menschen, die mit dem Alltag an Schulen beschäftigt sind, scheinen in dieser Hinsicht weiter als die Politik zu sein.