Streit um Erhalt der grünen Lunge
„Leitbild, nachdem alles zubetoniert ist“
Die Bürgerinitiativen Steinhof und Gallitzinstraße sind „fassungslos“und werfen den Grünen Scheinheiligkeit vor. Auslöser ist eine Meldung des Gemeinderats Peter Kraus. Darin lobt der grüne Mandatar das von der Stadt erstellte Leitbild zum Schutz der „grünen Lunge“Wiens. „Alibiaktion“, wettern Bürgerinitiativen.
Das Leitbild „Grünräume Neu“legt Zonen fest, die „für die kommenden Jahrzehnte“nicht verbaut werden dürfen. „Das ist nicht nur die größte Sicherung von Grünraum seit über 100 Jahren, sondern ein Projekt für die Zukunft der nächsten Generationen“, erklärt Kraus. „Wir brauchen diese Flächen, damit frische Luft in die Stadt fließen kann. Ohne die Grüne Lunge erstickt die Stadt“, schreibt Kraus weiter. Für die beiden Bürgerinitiativen im Westen Wiens, die gegen große Bauvorhaben im Biosphärenpark
Wiener Wald zu Felde ziehen, ist das ein Hohn. „Das Leitbild gilt wohl erst, nachdem alles zubetoniert ist. Wir fürchten, das ist eine reine Alibiaktion, um vom aktuellen Bauwahnsinn abzulenken“, wettern die BIAktivistinnen Carola Röhrich und Alexandra Dörfler. Einzig ein sofortiger Baustopp wäre ehrlich.
Das Leitbild soll Anfang 2020 den Polit-Gremien zum Beschluss vorgelegt werden. Die SPÖ ist begeistert: „Damit bleibt Wien auch in Zukunft cool.“