„Zu wenig Gewicht – das hält mich jung!“
Hannes Reichelt startet am Samstag in seine 16. Weltcup-Saison Beim ersten Training in Lake Louise hatte der 39-Jährige Rückstand Der Stachel nach dem Dopingverdacht sitzt auch nach wie vor tief
Die Ermittlungen wegen Dopingverdacht wurden niedergeschlagen, Hannes Reichelt kann am Samstag in Lake Louise ohne diese
Belastung in seine schon 16. Weltcup-Saison starten. Aber die leidige Sache klebt wie Pech an seinen Skischuhen, auch in der Gedankenwelt des 39-Jährigen: „Es ist vorbei! Aber nicht abgehakt. Ich lasse das nicht auf mir sitzen“, knurrt er.
Hannes im Schlosshotel Lake Louise. Schon zum vierzehnten Mal hat der Radstädter sein Zimmer im Château bezogen. Er gehört fast zum Inventar. Wie auch die Bellboys am Eingang des Luxushotels lachend bestätigen – und ihn als „Service“mit dem Gepäckwagerl herumkutschieren. Hannes: „Ick kenn mich hier aus. So weiß ich in Lake Louise, dass ich vom Zimmer in den Trainingsraum zehn Minuten gehen muss.“
Und dass hier auf der Piste Dinge auf ihn warten, die ihm nicht auf den Leib geschneidert sind. Zweimal hat er’s bislang dennoch aufs Podium geschafft. Da soll’s wieder hingehen. Beim ersten Training ortete er freilich mit 1,13 Sekunden Rückstand auf den Trainingsschnellsten Janka noch Steigerungspotenzial: „Ich kann das besser!“
Staunen im Zirkus
Viele im Zirkus staunen über den ewig jungen Reichelt: „Vielleicht hab ich einen Vorteil, weil ich nicht der schwerste bin. Zu wenig Gewicht – das hält mich jung!“Dafür leidet die Seele unter der Last der ungerechtfertigten Doping-Vorwürfe. Seit die Ermittlungen eingestellt wurden, kann sich Hannes leichter auf den Beruf auf zwei Brettln konzentrieren. Der Stachel sitzt nach wie vor tief: „Es wird Konsequenzen geben, ich lasse mir das nicht gefallen.“