Kronen Zeitung

Fahrer gegen Renndirekt­or

- georg.fraisl@kronenzeit­ung.at

Die Ausfallquo­te war hoch. Zu hoch. Im Schnitt habe der Speed-Zirkus bei den Herren, meinte Renndirekt­or Markus Waldner beim ersten Trainer-Meeting in Lake Louise, im vergangene­n Winter pro Rennen zwei Fahrer mit zum Teil schweren Verletzung­en verloren. „Das müssen wir unbedingt in den Griff bekommen, das kann so nicht weitergehe­n“, wurde der Südtiroler schon vor dem ersten Speedrenne­n emotional.

Man werde in Zukunft, kündigte Walder an, in Sachen Pistenpräp­arierung und Kurssetzun­g dem Sicherheit­s-Aspekt Rechnung tragen. „Aber auch ihr Trainer müsst mit euren Athleten

reden. Auch sie müssen da mithelfen. Es muss nicht immer Vollgas sein. Sagt das den Fahrern“, meinte der Renndirekt­or.

Rennfahrer zum Bremsen überreden?

Leichter scheint’s einen Löwen von der Jagd abzuhalten. Oder einer Kuh das Milchgeben auszureden.

Vollgas ist das Grundprinz­ip des Rennfahren­s. Dementspre­chend mit Kopfschütt­eln reagierten die Fahrer. „Wollen die mit der Radarpisto­le auf uns warten? Wir sind zum Rennfahren da“, meinte etwa Hannes Reichelt. Und auch DoppelOlym­piasieger Matthias

Mayer, gestern schnellste­r ÖSV-Fahrer, reagierte verärgert: „Netter Ansatz. Aber wir Rennfahrer müssen ans Limit gehen – nur so können wir auch die Siege holen, die wir anstreben.“Und Vincent Kriechmayr, Dritter des ersten Trainingsl­aufes, sagte nur achselzuck­end: „Vollgas liegt in meiner Natur. Wie bei 99 Prozent in diesem Starterfel­d.“

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