Kronen Zeitung

Die EU soll jetzt grün werden

Neuer EU-Ratspräsid­ent fordert Tempo bei ökologisch­em Umbau der Wirtschaft

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Witz des Tages: Parlament mit zwei Amtssitzen, dessen Abgeordnet­e ständig zwischen Straßburg und Brüssel hin und her pendeln, ruft den KLIMANOTST­AND aus. „Extra3“über das EU-Parlament

Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören Siddhartha Gautama, Gründer des Buddhismus (563–483 v. Chr.)

BRÜSSEL. Der neue EU-Ratspräsid­ent Charles Michel fordert Tempo beim ökologisch­en Umbau der europäisch­en Wirtschaft. „Ich will, dass Europa Weltmeiste­r der grünen Ökonomie wird mit Jobs, Innovation und einer hohen Lebensqual­ität“, sagte der belgische Liberale und Ex-Premier bei der Amtsüberna­hme vom scheidende­n Donald Tusk. „Junge Menschen haben an unser Gewissen appelliert. Wir müssen uns dieser Aufgabe stellen.“

Michel warb zudem erneut für eine stärkere Rolle Europas in der Welt. „Europa muss aufrechter stehen in der Welt, selbstbewu­sster, und sich für unsere Sichtweise und unsere Werte stark machen“, sagte der frühere belgische Ministerpr­äsident. „Wir haben so viele Gründe, zuversicht­lich, selbstsich­er und entschiede­n aufzutrete­n. Wir können nicht auf unseren Händen sitzen bei den wichtigste­n Debatten unserer Zeit.“Europa müsse mehr für die gemeinsame Verteidigu­ng und Sicherheit tun, aber auch seine Freiheiten schützen.

Michel übernimmt offiziell am 1. Dezember das Amt von Tusk, der nach fünf Jahren ausscheide­t und Chef der Europäisch­en Volksparte­i (EVP) wird. Aufgabe des EU-Ratspräsid­enten ist es, die Zusammenar­beit und die Gipfeltref­fen der EU-Länder zu koordinier­en.

UN-Generalsek­retär António Guterres hat die Welt und insbesonde­re Asien aufgeforde­rt, wegen der Klimakrise von Energie aus Kohle wegzukomme­n. „Ich habe mich stark für mehr Fortschrit­te bei der CO2-Bepreisung eingesetzt und dafür, sicherzust­ellen, dass es bis 2020 keine neuen Kohlekraft­werke gibt“, sagte Guterres bei einem Gipfel der Staats- und Regierungs­chefs der südostasia­tischen Staatengem­einschaft (Asean) in Bangkok.

Es dürften nicht weiter Billionen Dollar Steuergeld­er als Subvention­en für fossile Brennstoff­e eingesetzt werden, meinte er mit Blick auf den Klimawande­l. Dies führe nur zu mehr Wirbelstür­men, tropischen Krankheite­n und Konflikten. In Asien werden noch neue Kohlekraft­werke gebaut.

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