Arbeiterpartei
Ich kann mich noch gut an eine Kabarettszene mit dem unvergessenen Peter Wehle erinnern. Bei der Schilderung der österreichischen Parteienlandschaft bringt er nicht und nicht das Wort „Arbeiterpartei“über die Lippen. Nun, heute fällt einem das auch nicht gerade leicht. Wo ist die Sozialdemokratie politisch und gesellschaftlich hingeraten? 27 Mitarbeitern knapp vor Weihnachten ihre Existenz zu schmälern ist unmenschlich. Das lässt das ewig hochgehaltene Feindbild vom feisten zigarrenrauchenden Unternehmer, der mit seiner Arbeiterschaft gewissenlos umgeht, total verblassen. Bei den fetten Beraterverträgen deutelt man ja typischerweise noch herum.
Dazu hätte ich einen Rat: Lasst wieder die Subkassiere monatlich von Wohnung zu Wohnung gehen. Sie waren immer schon die ersten Ansprechpartner
für Sorgen und Wünsche der Parteimitglieder. Sozusagen die Spin-Doktoren am Ohr der Menschen – aktiv, motiviert, zuverlässig und parteitreu!
Prof. Adalbert Melichar, Fischamend
SPÖ Arbeiterpartei
Jetzt zeigt die sogenannte „frühere“Arbeiterpartei ihr wahres Gesicht. Weil das Geld knapp wird, setzen wir einfach einen Haufen Angestellte auf die Straße. Ich bin mir sicher, dass dabei wieder einmal nur die Kleinen betroffen sind. Die sogenannten hochqualifizierten Führungskräfte brauchen wir ja noch. Ebenso die sündteuren „Berater“bleiben, die haben ja einen Vertrag. Diese Berater sind entweder so schlecht oder die SPÖChefs sind lernresistent, anders kann ich mir dieses Dilemma nicht vorstellen, zumal ja alle Parteien so sparsam mit unseren Steuergeldern umgehen. Die SPÖ wird diese neuen Arbeitslosen sicher nicht im Stich lassen, der Staat kümmert sich ja eh darum. Sozialplan gibt es anscheinend noch keinen.
Ich glaube, dass diese SPÖ neuerlich einen Haufen Wähler – die betroffenen Angestellten, deren Angehörige und eventuell auch Freunde – verloren hat.
PS: War die SPÖ auch nicht bei den Schreiern dabei, wenn irgendein Betrieb Arbeiter entlassen musste?
Josef Anglberger, Munderfing