Kronen Zeitung

Kickls Reiterspie­le

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Anerkennun­g dem Innenminis­ter, der meint, dass „ein sorgsamer Umgang mit Steuermitt­eln“sicherzust­ellen sei und deswegen auf Kickls Steckenpfe­rd verzichtet werden soll. Man braucht nur einen bescheiden­en Hausversta­nd, um zu erkennen, dass der Aufwand für die vorgesehen­e berittene Polizei (24 Tiere und 36 (!) Mitarbeite­r) in keiner Relation

zum Nutzen ist. Die Idee einer Polizeirei­terstaffel auch in Österreich kann nur jemandem einfallen, der keinen Bezug zum Steuergeld hat oder nicht mehr weiß, was man damit noch machen könnte. Dass Polizisten hoch zu Ross aus der Nähe einen idealen Überblick haben, mag schon sein, und dass es solche Staffeln in gewissen Städten gibt, stimmt auch, aber dass wir dies deswegen nachahmen müssen, darf bezweifelt werden. Interessan­t für die Bevölkerun­g könnte sein, was diese Kickl-Reiterspie­le bisher schon gekostet haben und ob im Budget des Innenminis­teriums wirklich keine anderen Bedürfniss­e sind, für deren Abdeckung man dringend Geld bräuchte?

Schon die Römer haben gemeint „Videant Consules ne quid detrimenti res publica capiat!“(Die Konsuln sollen darauf achten, dass der Staat keinen Schaden erleidet.) Der Herr Innenminis­ter hat im Sinne dieser Verantwort­ung für die Finanzen des Staates gehandelt. Ein Verhalten, das zur Nachahmung empfohlen wird.

Gott sei Dank muss man für diese Aktion keinen Untersuchu­ngsausschu­ss einsetzen, Auftraggeb­er und Ergebnis sind bekannt.

Dr. Hermann Arnold, Mutters

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