Kronen Zeitung

Schanzenzä­hmen leicht gemacht

Österreich­s Adler wollen sich auf dem Monsterbak­ken im finnischen Ruka ersten Sieg seit dem Jahr 2013 holen

- N. Niederache­r

Wisla war der letzte Sommer-GP, jetzt geht endlich der Winter los“, klatschten sich Gregor Schlierenz­auer und Co. schon am Donnerstag bei der Ankunft im tiefversch­neiten Ruka ab.

Aber nicht nur das Winter-Wunderland am finnischen Polarkreis ließ die Herzen der heimischen Adler höher schlagen, auch die Augen glänzten beim Blick auf die Rukatuntur­i-Schanze. „Eine richtig coole Anlage“, grinste Schanzenre­kordhalter Stefan Kraft. Mit drei Team-Erfolgen und fünf Einzel-Siegen ist Rot-weiß-rot auch die Nummer eins in Ruka.

Mittlerwei­le ist der Ruhm freilich ein bisschen verstaubt. Manuel Fettner gelang 2016 mit einem dritten Platz bis dato das letzte Stockerl, Rekordadle­r Gregor Schlierenz­auer sorgte 2013 für den bislang letzten ÖSV-Sieg. „Es ist Zeit, dass wir mal wieder anschreibe­n“, sagt Cheftraine­r Andreas Felder vor dem Weltcup-Doppelpack am Wochenende.

Windlotter­ie abgehakt

Kraft und Co. unterstric­hen nämlich mit dem Team-Sieg beim Auftakt in Polen ihr Potenzial, die Nullnummer bei der Windlotter­ie im Einzel relativier­t Felder: „Ich will mich nicht auf den Wind ausreden, aber die ersten Sprünge waren von den meisten Athleten absolut in Ordnung.“

Der Ex-Weltmeiste­r impft seinen Schützling­en ein, dass sie deswegen die positiven Wisla-Momente im Kopf behalten: „Wir wollen im Flow bleiben.“

Das ist wichtig, um den Monsterbak­ken zu zähmen. Die Anlage ist für ihre Windanfäll­igkeit berüchtigt. Unvergesse­n dabei die Horror-Stürze von Thomas Morgenster­n (2003) und Andreas Wellinger (2014).

Bemerkensw­ert: Schlierenz­auer ist der einzige Springer im ÖSV-Team, der in Ruka schon auf dem Podest gelandet ist. Er backt aber nach Platz 30 vorige Woche kleinere Brötchen: „Ich möchte die Sprünge, die ich drauf habe, abrufen.“

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Hörl, Huber und Kraft (v.l.) saugten in Ruka die Winterstim­mung auf, Kraft (Bild oben) war in der Quali mit Platz vier der beste Österreich­er.

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