Unwürdiges Schauspiel in der SPÖ
Rendi-Wagner: „Fest entschlossen“zu bleiben
Die Unzufriedenen in der SPÖ wollten am Donnerstag nicht mehr länger warten. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner sollte gestürzt werden – die Revolte scheiterte dann aber vor allem an Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Jetzt sind die Roten bemüht, die Wogen wieder zu glätten.
„Sie war schon mehr weg als noch da“, schildert ein Insider den gestrigen Nachmittag, an dem es in der SPÖ gehörig rundging. Die roten Rebellen wollten Nägel mit Köpfe machen und die Vorsitzende Pamela RendiWagner zum Rücktritt bewegen. Doch diese denkt gar nicht daran, den Platz zu räumen. Sie gibt sich nach wie vor kämpferisch und wischt all diese „bösen Gerüchte“zur Seite.
Dem Vernehmen nach war der Plan für die Übernahme der Partei fix und fertig: Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser sollte die Roten interimistisch übernehmen. Er wollte dies allerdings nur machen, wenn Rendi-Wagner freiwillig geht und wenn sich alle in der Partei einig sind. Genau das war nicht der Fall. Wie zu hören ist, legte der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sein Veto ein, auf dessen Seite schlug sich dann auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Am Abend war die Revolte abgeblasen.
Rund um Doskozils Einsatz für Rendi-Wagner gibt es zwei Erzählungen: Die eine lautet, Doskozil sei nicht mit allem einverstanden, was Kaiser so fordert, außerdem fürchte er einen wachsenden Einfluss der Parteijugend. Andere in der SPÖ meinen aber, dass Doskozil selbst SPÖ-Chef werden
Mit Verantwortung geht man nicht einfach um wie mit einer Jacke, die man auf einen Nagel hängt, wenn's schwieriger wird.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner denkt nicht an Rücktritt
wolle, nur nicht gleich, und dass ihm Peter Kaiser, wenn sich dieser gut schlage, im Weg stehe.
Gestern versuchte die Partei, die Wogen zu glätten.
Selbst Niederösterreichs SPÖ-Chef Franz Schnabl, von dem heftige Kritik an der Parteiführung gekommen war, rudert zurück. Er wolle grundsätzlich keine
Personaldebatte führen, so Schnabl. Am Nachmittag fand im Wiener Rathaus eine Krisensitzung statt. Dort wurde einmal mehr der Zusammenhalt beschworen.
Unterdessen kritisieren Wiener Bezirksorganisationen die Bundespartei, diese sei „unprofessionell“und „verantwortungslos“.