Schweben statt Stau: Gondeln im Höhenflug
Mit Seilbahnen gegen Verkehrslawinen in Städten: Millionen Pendler rund um den Globus nutzen Austro-Technologie, um ohne Abgase und Stau ans Ziel zu kommen. Die grüne Mobilitätslösung boomt weltweit.
Das Atmen fällt schwer – wie ein Schleier hängt der Smog über der Stadt. Die Straßen sind verstopft, der Dauer-Lärm wird zur Qual. In Metropolen wie Mexico City gehört der Verkehrskollaps zur Tagesordnung.
Um dem Chaos auf dem Boden zu entfliehen, nutzen in der Millionenmetropole pro Jahr sechs Millionen Passagiere die Stadtseilbahn der Firma Leitner ropeways mit Produktion in Telfs/Tirol. Anstatt täglich im Stau zu stecken, gelangen Pendler in wenigen Minuten ans Ziel. Zeitersparnis im Jahr: 377 Stunden. Die Stadtseilbahnen sparen auch CO2: Konkret 121 Tonnen am Beispiel der Stadtseilbahn in Medellín, Kolumbien. „Urbane Seilbahnen sind seit einigen Jahren erfolgreich in Südamerika, Asien, Nordafrika im Einsatz. Auch in Europa nimmt das Interesse an dieser Lösung weiter zu“, so Leitner-Sprecher Maurizio Todesco.
Austro-Technologie ist weltweit heiß begehrt
Grün, zeitsparend, leise: Austro-Seilbahnen sind derzeit weltweit im Höhenflug.
Ganz groß im Geschäft ist dabei Doppelmayr/Graventa (zuletzt 935 Millionen Euro Umsatz) aus Vorarlberg: Von den USA bis Vietnam – in 96 Ländern fahren Passagiere mit „Ländle
Technologie“(Beispiele siehe Grafik). Sogar das weltweit größte urbane Seilbahnnetz in La Paz (Bolivien) kommt vom Seilbahnbau-Weltmarktführer, der in Sachen Nachhaltigkeit sogar mit der UN-Initiative „UN Habitat“kooperiert.
Für Mobilitätsforscher und Verkehrsplaner sind Stadtseilbahnen nur ein Teil der Wende hin zum grünen Verkehr (Interview): Weg vom Auto und hin zu ökologischen Alternativen lautet die Devise. Dabei gelten der Ausbau der Öffis, ShuttleDienste, Radinfrastruktur und Co. als probate Mittel.
„Drahtseilakt“zwischen Skipiste und Wörthersee
Während das Über-denDächern-Schweben vor allem in Amerika und Asien boomt, haben es Stadtseilbahnen in Österreich nicht über die Planungsphase hinaus geschafft. Projekte für Linz, Graz, Salzburg, Pörtschach am Wörthersee landeten schnell wieder am Boden der Realität. Trotz vorbildlicher Öko-Bilanz bleiben die Himmels-Busse bei uns Skifahrern vorbehalten.