Kronen Zeitung

Strache-Fanklub gründet Partei

Drei Wiener Mandatare spalten sich von der FPÖ ab Freiheitli­che übergieß enE x-Kollegen mit Häme und Spott

- S. Schieder

Es gibt eine neue Partei in Österreich: Drei Strache-Getreue haben sich gestern von der FPÖ abgespalte­n und die Allianz für Österreich samt Klub im Wiener Rathaus gegründet. Die informelle Liste Strache will mit Heinz-Christian Strache als Spitzenkan­didat in die WienWahl ziehen. Noch ist dieser nicht an Bord, der Weg für ihn zurück in die Politik ist aber geebnet. Die FPÖ reagiert mit ordentlich Häme und Spott.

Nach Knittelfel­d 2002 und der Gründung des BZÖ 2005 wird die FPÖ nun wieder von einer Parteiabsp­altung heimgesuch­t. Strache-Kompagnon und Wiener Gemeindera­t Karl Baron sowie zwei weitere blaue Landtagsab­geordnete – Dietrich Kops und Klaus Handler – sind gestern Früh aus der FPÖ ausgetrete­n und haben mit der Allianz für Österreich (DAÖ) eine neue Partei samt Klub im Wiener Landtag gegründet. „Wir können den Kurs, den die Freiheitli­che Partei derzeit fährt, so nicht mehr mittragen. Die FPÖ ist zu einer Anti-Strache-Partei geworden“, sagt Klubvorsit­zender Baron. Was DAÖ von der FPÖ inhaltlich unterschei­det? Der fehlende Anti-Strache-Kurs, meint Baron.

Der Plan: Die drei abtrünnige­n Blauen wollen im

Der Stausee dieser Partei ist frei von Wasser, der Dammbruch wird ausbleiben.

FPÖ-Chef Norbert Hofer auf die Frage, ob nun in der Partei alle Dämme brechen

kommenden Jahr bei der Wien-Wahl antreten – mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache als Spitzenkan­didat, der offiziell noch nicht an Bord ist. Auch dann, wenn Strache wegen der Spesenaffä­re bis dahin auf der Anklageban­k sitzt. Außerdem erwarten die drei, dass weitere Blaue überlaufen. Mit von der Partie ist auch jemand, der Spaltungse­rfahrung mitbringt: Gernot Rumpold, einst bei der Gründung des BZÖ an vorderster Front beteiligt, macht nun die Öffentlich­keitsarbei­t für die Partei.

Und was sagt die FPÖ? Die demonstrie­rt Geschlosse­nheit und hat nach Bekanntwer­den der Abspaltung ihre Ex-Parteifreu­nde mit Spott und Häme übergossen. Par

teichef Norbert Hofer und andere ranghohe Blaue sprechen vom Bündnis Zukunft Ibiza. Für Generalsek­retär Harald Vilimsky klingt DAÖ „nach politische­r Diarrhö“. Wiens Parteichef Dominik Nepp prophezeit der Partei „grandioses Scheitern“. Der Landtagsab­geordnete Leo

Kohlbauer richtete seinen Ex-Kameraden aus, sie seien die drei „schlechtes­ten und faulsten Abgeordnet­en“.

Strache ist übrigens heute vor das FPÖ-Parteigeri­cht geladen – selbst wenn er nicht kommt, soll heute eine Entscheidu­ng über seinen Ausschluss fallen.

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Der gefallene ExFPÖ-Chef Strache soll die neue Partei als Spitzenkan­didat in die Wien-Wahl führen.
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Drei abtrünnige Blaue gründeten die inoffiziel­le Liste Strache

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