„Mein spezieller Kick“
Am Samstag bestreitet Anna Veith in St. Moritz den ersten Super-G seit einem Jahr und freut sich auf die besondere Herausforderung
Hast du die TV-Übertragungen aus Lake Louise angesehen? Natürlich. Warum?
Kamen beim Sieg von Ester Ledecka in der ersten Abfahrt nicht Erinnerungen an den Olympia-Super-G auf, in dem die Tschechin dir um eine Hundertstel Gold weggeschnappt hat?
Ich finde, dass Ester eine richtig gute Skifahrerin ist. Daher kam das nicht überraschend. Wenn ich darauf hätte wetten sollen, hätte ich getippt, dass sie ihren ersten Sieg in der Abfahrt feiern wird. Da hat sie viel Potenzial und kommt schnell an die Spitze. Und im Super-G?
Ist anders, Da braucht’s viel Erfahrung & Vertrauen. Ein spezieller Kick.
Am Samstag wartet nach der Verletzung der erste Super-G seit einem Jahr auf dich (Gröden, 17.). Wie groß ist dein Vertrauen in dich?
Mein Vertrauen basiert auf der Vergangenheit. Letztendlich habe ich eigentlich weniger Super-G trainiert, als ich geplant hatte. Der Riesentorlauf ist fordernder und verlangt mehr Abstimmung. Und das hat letzten Endes mehr Zeit gekostet. Der Super-G fällt dir also leichter?
Eigentlich schon, man kann sagen, dass die körperliche Belastung weniger ist. Da gibt es beispielswei
se weniger Schräglagen. Zudem hab ich im SuperG mein Paket schon zusammen.
Da hättest du den SuperG in Lake Louise doch auch mitnehmen können oder?
Wollte ich auch, aber eine Woche hinfliegen, um dann nur ein Rennen zu fahren, wäre ein sehr großer Aufwand. Da muss man abwägen. Für mich waren der Rückflug und mehr Training besser.
Und was hast du dir jetzt für das St.-Moritz-Rennen vorgenommen?
An einen bestimmten Platz denke ich nicht, das macht unnötigen Stress. Mal schauen. Ich freue mich auf den Lernprozess und nehme alles mit.