Kräuterwein für den Magen
Mit Tausendguldenkraut ansetzen
Was zählt für Sie zu einer gemütlichen häuslichen Heimeligkeit? Da der Advent so oft als die stillste Zeit im Jahr bezeichnet wird, ist diese Frage wohl mehr als berechtigt. Nun, die Stille muss man sich wohl bewusst reservieren. Ebenso ein trautes Beisammensein in einer geheizten Stube bei einer guten Tasse Tee. Zu diesem Empfinden abseits jedes vorweihnachtlichen Getriebes möchte ich noch das Zusammenstellen und Ansetzen eines gesunden Hausmittels hinzufügen.
Mit dem Tausendguldenkraut (Centaurium) haben wir ein Heilgewächs zur Verfügung, das wegen seines hohen Gehaltes an Bitterstoffen berühmt-berüchtigt ist. Es mag dieser
Umstand nicht verwundern, zählt es doch zur Familie der Enziangewächse. Das Tausendguldenkraut wird jedoch kaum in gebirgigen Höhen entdeckt, sondern wächst in den lichten Wäldern des Flach- und Hügellandes. Es gilt als erwiesen, dass diese Pflanze die Magensaftsekretion steigert, sobald die sehr bitteren Inhaltsstoffe der Droge mit der Mundschleimhaut in Berührung kommen. Außerdem profitieren die Gallenblase und ebenso die Leber vom Gebrauch des Tausendguldenkrautes.
Übrigens zählt dieses Gewächs zu den streng geschützten Pflanzen in Österreich und Deutschland. Somit ist es wichtig zu bedenken, von woher man das Material für naturheilkundliche Anwendungen bezieht. Gottlob wird es extra gezüchtet. Man kann sich also im Fachhandel wie im Kräuterpfarrer-Zentrum und in den Apotheken die nötige Ware besorgen. Für den Garten gibt es auch in speziellen Gärtnereien diesbezügliche Angebote. Aber nun im Winter muss man sich ohnehin der getrockneten Wuchsteile bedienen und gefährdet so nicht die Bestände in heimischen Forsten.