IS-Koch muss vier Jahre ins Gefängnis
Mann (60) half bei Opferfest im IS-Gebiet 4 Jahre Gefängnis Berufung
Weil er syrische IS-Soldaten monatelang verköstigt hat, wandert ein in Wien lebender Muslim aus Bosnien (60) nun hinter Gitter.
Er habe in Syrien ja nur gekocht, sagt der Angeklagte, im Sinne einer humanitären Hilfe. Das Problem daran: Der 60-jährige Mann hat sozusagen für „die Falschen“gearbeitet – für IS-Sympathisanten, für Terroristen. Und da Unterstützung jedweder Art strafbar ist, wurde der Angeklagte zu vier Jahren Haft verurteilt.
Der strenggläubige Muslim hat eine Moschee in Wien besucht, in der ein Hassprediger seine radikalen Thesen vertrat. 2013 reiste er nach Syrien. In eine Stadt nördlich von Aleppo, die damals vom IS eingenommen worden ist. Hier kochte er Opferfleisch beim Bayram-Fest. Es ist dies ein alter Brauch, bei dem ein Schaf oder eine Kuh gebraten wird. Die Speisen werden dann an bedürftige Menschen verteilt.
Doch dies als „humanitäre Hilfe“abzutun nahm ihm der Richter nicht ab. Denn die Stadt wurde vom IS dominiert, und wäre der Angeklagte (Verteidigung: Elmar Kresbach) kein Anhänger gewesen, hätte er sich dort kaum aufhalten können, meinte der Senat.
Bosnische Behörden wurden auf den Mann aufmerksam. Er wurde zunächst in seiner Heimat verurteilt. Da die Strafe der heimischen Staatsanwaltschaft aber zu gering war, kam es zu dem neuen Verfahren in Wien, das mit einem Schuldspruch geendet hat. Die vier Jahre Haft gab es auch, weil der Mann einige tausend Euro im Kriegsgebiet verteilt hat. Nicht rechtskräftig.