Elitesoldaten konnten 6 Tote von der Vulkaninsel bergen
Auch vierköpfige Familie aus Australien unter den Opfern
AUCKLAND. Vier Tage nach einem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island haben acht Elitesoldaten am Freitag in einem hochriskanten Einsatz sechs Todesopfer geborgen und auf ein vor der Insel liegendes Marineschiff gebracht.
Taucher suchten unterdessen im Meer rund um die Insel nach weiteren zwei Todesopfern. Seismologen überwachten während des vierstündigen Einsatzes auf White Island pausenlos die Gefahr eines möglichen weiteren Ausbruches des Vulkans. Die Elitesoldaten trugen Spezialanzüge und Sauerstoffgeräte, um sich vor giftigen Gasen und der säurehaltigen Asche zu schützen.
Ein Ausflugsboot brachte inzwischen Angehörige zu einer Trauer-Zeremonie auf dem Meer nahe der Vulkaninsel. Hinterbliebene vollzogen dort einen Maori-Segen, während am Festland-Ufer Anrainer traditionelle Gebete sprachen.
Am Montag war der „dramatische Vulkan“ausgebrochen, während 47 Menschen vor Ort waren. 16 Touristen und Führer, die sich auf einer Sightseeingtour auf
White Island befanden, kamen dabei ums Leben. Unter den Toten ist auch eine vierköpfige australische Familie. Martin (48) und Barbara Hollander (50) starben noch auf der Insel, ihre Söhne Matthew (13) und Berend (16) erlagen im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren immer noch 17 Verletzte zur Behandlung in vier Krankenhäusern in Neuseeland, 13 australische Patienten wurden in Kliniken in ihre Heimat gebracht. Einige befinden sich in kritischem Zustand.