Weihnachtstraum geplatzt?
Alsdann, de Gschicht war a so“, berichtete Herr K. dem Richter. „I war neilich bei an Bauern, und wia i so von der Bauernstubn ausseschau, siech i in an Christbaumkreuz an Bam steh, so an schön hab i no nie gsehn ghabt. Der Größ nach zirka zwa Meter, so dass ma grad no mit an Schamerl an Stern auffesteckn kann, und eine Ebenmäßigkeit hat der Bam ghabt, wias ka zweites Mal gibt. Der Bam war so ebenmäßig, dass i scho glaubt hab, er is aus Ebenholz. Aber er hat de typischen Nadeln von aner Doppeltanne ghabt, und weil i bei dem Bauern nur an äußerst schwachn Jagertee kriagt hab, der was der Leber nix tuat, war i sicher, dass i de Tanne net doppelt siech. I hab frei weg von der Leber gfragt: ,Verkaufst ma den Bam?‘
,Den wollt i ma selber zu Weihnachten aufstelln‘, hat er gsagt. ,Aber wannst mirn unbedingt ohtschachern wüllst, nachher gib i dirn halt.‘ – Sag i: ,Bauer, was verlangst?‘ Mant er: ,Was gibst denn freiwüllig?‘ Und nachdem i waß, dass so a Prachtstückl bei an Händler leicht 100 Euro kost, wanns guat geht, kriagt man um an Schummel-Preis, um 99,99 Euro, hab i eahm de Hand hinghaltn und hab gsagt: ,70 Euro. Schlag ein!‘ Drauf hat er eingschlagn, i hab den Bam sofort auszahlt und hab um a Schnürl und um an rotn Fetzn ersucht. Er hat mi gfragt, für was i des brauch, hab i gsagt, weil i eahm zsammbind und als Langgutfuhre in mein Kofferraum hamtransportier.
Drauf hat ma der Bauer no an hundsgemeinen Witz von aner ländlichen SPÖ-Funktionärin
derzählt, de was amal a Bauer hint auf aner Langgutfuhre mitgnumma hat, weils a Autopanne ghabt hat; und wia sa se beim Ohsteign bedanken wollt, hat er gsagt: ,Net notwendig, i hätt sowiaso hint an rotn Fetzn braucht!‘ Und nach diesem gemeinen Witz hat er zu mir gsagt: ,Für den Bam brauchst ka Schnürl. Den kannst zsammlegn wia an Regenschirm. Weil des is a Plastikbam, den hab i ma vur aner Stund ausn Supermarkt gholt.‘
Wia i des ghört hab, wollt i mei Geld wiederhabn, aber er hat se aufn Handschlag berufen. Drauf hab i eahm den Handschlag wieder zruckgebn!“
Der Landwirt versöhnte sich, mit Handschlag, bei seinem Urlaubsgast.