Training in Ratschings
In Kanada waren die ÖSV-Damen im Super-G spitze, auf das Podest kam aber keine Das wollen die Ski-Mädels heute in St. Moritz, wo Nici Schmidhofer bei der WM 2017 die Goldene geholt hat, nachholen
Nici betrat das Zimmer im Hotel Laudinella in St. Moritz und – schnüffelte. Ja, da war er, dieser ganz spezielle Geruch. Nach was eigentlich? Sicher nach Druck, der so schwer auf den Schultern lastete, dass der Schweiß kam. Eine feste Note Jubel und Erleichterung war beim Duft auch dabei. Und ein bissl Sekt auch, mit dem Niki damals Präsident Peter Schröcksnadel getauft hat.
Ja, grinste Nici Schmidhofer später, „das Zimmer hier riecht noch eindeutig nach der WM 2017“.
Damals gewann die Steirerin auf der Corviglia-Piste den Weltmeistertitel im Super-G. Das war der Höhepunkt der „sicher zachsten Woche der Karriere“.
Gestern kam die 30-jährige Schmidhofer deutlich entspannter als damals im Schweizer Nobelort an. Die Goldene hängt daheim im Lachtal, die Abfahrts-Kristallkugel steht im Wohnzimmer überm Fernseher – und der erste Saisonsieg ist auch schon eingetütet (Lake Louise, 2. Abfahrt). Alles also im grünen Bereich.
Oder wie Nici es ausdrückt: „Dass ich Ski fahren kann, wissen inzwischen eh alle. Und ich glaub langsam auch daran.“
Trotzdem . . . der achte Platz im Super-G von Lake Louise am vergangenen Sonntag wurmt immer noch. Eigentlich mehr noch, seit „Schmidi“den Lauf auf
Video gesehen hat: „Mit der angezogenen Handbremse in Schönheit gestorben. Und ich weiß nicht, warum.“
Das will Nici heute (10.30) auf der Gold-Piste besser machen. So wie der Rest von „Assos Assen“, der Truppe von Speed-Trainer Roland Assinger, die in Kanada zwar top waren (6 in den Top-15), am Podium jedoch vorbeifuhren.
Stephanie Venier kam dem Stockerl am nächsten (0,11) – und will sich diesmal nicht mehr von Corinne Suter (Sz) verdrängen lassen. Die Folgen des Abfahrtssturzes von Lake Louise spürte sie beim gestrigen Training am Schienbein zwar nach wie vor: „Aber ich kann so etwas bestens wegstecken.“