Kronen Zeitung

„So lange es bei allen schneit, ist es mir egal“

Val d’Isère im Ausnahmezu­stand: Alle Liftanlage­n standen gestern still Trotz der Schneemass­en kämpfen die Veranstalt­er um den heutigen Slalom – in dem Michi Matt in die Fußstapfen seines Bruders treten will

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HERBERT STRUBER BERICHTET AUS VAL D’ISÈRE

Ein paar Schwünge hätten die ÖSV-Slalom-Herren gestern in Val d’Isère gerne gezogen. Das wäre aber gar nicht möglich gewesen. Auf Grund der Schneemass­en und des Windes ging kein Lift. „Nach drei intensiven Trainingst­agen ist eine Pause gar nicht schlecht“, meinte Michael Matt, der heute um den Sieg mitfahren will.

Warten, warten, warten: Auch den ÖSV-Herren blieb im Teamhotel L’Aigle des Neiges nichts anderes übrig, als sich die Zeit zu vertreiben. An Skifahren war nicht zu denken. Was Michael Matt nicht weiter störte: „Wir haben zuletzt in Pfelders drei Tage sehr intensiv trainiert. Da ist eine Pause ganz okay“, meinte der Vize-Weltmeiste­r. Der mit den Kollegen am Vormittag beim Kartenspie­len („Wir hatten nur UNO-Karten“) den etwas anderen Wettkampf suchte, am Nachmittag wurde bei leichtem Kondi-Training wieder aktiviert.

Weil alle trotz schlechter Prognosen davon ausgehen, dass der Slalom heute stattfinde­n kann. „So lange es bei allen schneit, ist es egal“, hofft Matt aber auf ein faires Rennen. Vor zwei Jahren war er nach Rang zwei in Lauf eins im Blindflug auf Rang vier zurückgefa­llen, nachdem es ähnlich stark zu schneien begonnen hatte wie gestern. Generell taugt ihm dieser selektive Hang aber.

Wie einst Bruder Mario. Der Olympiasie­ger hat hier 2013 sein letztes Weltcupren­nen gewonnen. Kann der um 14 Jahre jüngere Michael nun in seine Fußstapfen treten? „Es schaut nicht so schlecht aus. Wir haben nach Levi vom Speed her einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, sagte der 26-Jährige, der mit Rang elf zum Auftakt nicht zufrieden war, in Val d’Isère auch den RTL mitnimmt.

Doch die Chance aufs erste Saisonpode­st für die ÖSV-Techniker ist im Slalom ungleich höher. Für Matt wäre es das erste im Weltcup (Platz drei in Madonna) seit fast einem Jahr.

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Nach Rang elf in Levi will Vize-Weltmeiste­r Michael Matt nun beim Slalom in Val d’Isère sein wahres Gesicht zeigen.

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