Strache nimmt Rache an FPÖ
Nach 30 Jahren Parteimitgliedschaft hat seine letzte Stunde geschlagen Der nunmehrige Ex-Blaue stellt Comeback in Aussicht
Ein wesentliches Kapitel meines Lebens ist damit nun abgeschlossen, meine Liebe zur Politik allerdings nicht erloschen.
Heinz-Christian Strache auf Facebook
Aus, Schluss und vorbei. Die Entscheidung über den Rausschmiss von Heinz-Christian Strache aus der FPÖ zog sich wochenlang. Nun konnten sich seine Nachfolger dazu durchringen, ihren Ex-Chef endgültig aus der Partei zu verbannen. Der nunmehrige Ex-Blaue meldete sich nach seinem Rauswurf schließlich auf Facebook zu Wort – und stellte ein Polit-Comeback in Aussicht.
30 Jahre war er Mitglied der FPÖ, knapp die Hälfte davon ihr Anführer, gestern hat sich die Partei endgültig von Heinz-Christian Strache getrennt. Nach monatelangem Ringen wohlgemerkt. Dass der bereits Anfang Oktober suspendierte Strache nun endgültig aus der Partei ausgeschlossen wurde, haben seine beiden Nachfolger – Norbert Hofer an der Parteispitze und Dominik Nepp als Wiener Landesparteichef – verkündet.
Ibiza-Affäre, SpesenSkandal, Ermittlungen in beiden Causen, mehrere angekündigte, aber nicht konsequent durchgezogene Rücktritte, ungelegene, oft spätnächtliche, Wortmeldungen auf Facebook und öffentliche Auftritte sind dem Rausschmiss vorangegangen. Das Fass zum Überlaufen gebracht haben dürfte neben den ständig neuen Enthüllungen, dass drei Strache-treue Wiener Mandatare die Partei Die Allianz für Österreich (DAÖ) gegründet haben – Strache dürfte hier wohl seine Finger im Spiel gehabt haben.
Strache denkt über ein Polit-Comeback nach
Die FPÖ dürfte nun ihre Schmerzgrenze erreicht haben, der Schlussstrich wurde gezogen. Den Rausschmiss bezeichnete FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer als „Befreiung, weil Ibiza für uns damit Geschichte ist“. Als offiziellen Grund für den Ausschluss nannte Wiens FPÖ-Landeschef Dominik Nepp „parteischädigendes Verhalten“, das das Parteigericht festgestellt habe. Der Beschluss sei im Landespar
teivorstand einstimmig getroffen worden. Die Gelegenheit, zuvor noch vor dem Parteigericht Stellung zu nehmen, hatte Strache verstreichen lassen. Allerdings seien ein eingeschriebener Brief und ein E-Mail eingegangen mit der Botschaft, „dass er nicht zur Verfügung steht und es als entbehrlich empfindet“, sagt Nepp.
Strache teilte schließlich auf Facebook mit, dass er den Parteiausschluss „zur Kenntnis“nehme und keinen Einspruch einlegen werde. „Ein wesentliches Kapitel“seines Lebens sei nun beendet. Allerdings lasse ihn der „enorm große Zuspruch aus der Bevölkerung“verstärkt über ein Polit-Comeback im kommenden Jahr nachdenken. Spekuliert wird, dass er DAÖ als Spitzenkandidat in die Wien-Wahl 2020 führen könnte. 30 Jahre war er Mitglied der FPÖ, knapp die Hälfte davon ihr Anführer, gestern hat sich die Partei endgültig von HeinzChristian Strache getrennt. Er meldete sich nach seinem Rausschmiss auf Facebook zu Wort und stellt ein Comeback in Aussicht.