Kronen Zeitung

„Wir wissen, wie das geht!“

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Großbritan­nien wird am 31 Jänner 2020 aus der EU ausscheide­n. Daran lässt Premiermin­ister Boris Johnson nach seinem beeindruck­enden Wahlsieg keinen Zweifel. Sein Land werde die EU zu diesem Termin verlassen, macht er klar: „Kein Wenn, kein Aber, kein Vielleicht.“

Und er werde in Brüssel auch nicht um eine Verlängeru­ng der bis 31. Dezember 2020 dauernden Übergangsf­rist ansuchen, sagt Johnson. Ob das so klug bzw. überhaupt umsetzbar ist, muss sich erst zeigen. Schließlic­h müssten bis zu diesem Zeitpunkt die bilaterale­n Handelsver­träge zwischen der EU und Großbritan­nien unter Dach und Fach sein. So etwas dauert normalerwe­ise einige Jahre. Und im Fall von Großbritan­nien geht es nicht nur um den Handel mit Gütern aller Art, es geht auch um die wichtigen Bereiche wie Dienstleis­tungen, Forschung, Sicherheit, Verteidigu­ng, Bildung und vieles mehr.

Und dann gibt es noch die Konkurrenz auf der anderen Seite des Atlantiks. US-Präsident Donald Trump hat bereits erklärt, dass er hoffe, Boris Johnson würde einem engen Handelsver­trag mit den USA den Vorzug gegenüber einer weiter engen Bindung an die EU geben.

Die Verhandlun­gsprofis in Brüssel, die bereits den Brexit ausgehande­lt haben, versprühen dennoch Zweckoptim­ismus. Man habe solche Verträge schon öfters ausgehande­lt, heißt es: „Wir wissen, wie das geht!“

Johnson setzt sich mit seinem Zeitplan also vor allem selbst unter Druck.

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