Kronen Zeitung

Nina Ortlieb will raus aus dem Schatten des Vaters

Beim Super-G von St. Moritz verpassten die ÖSV-Mädels erneut das Podium nur knapp Nici Schmidhofe­r fehlten gar nur 17 Hundertste­l Beim Italo-Doppelsieg war Tochter von Olympiasie­ger die Sensation

- georg.fraisl@kronenzeit­ung.at

Freundin von Vinc im Glück

Mirjam Puchner und Tamara Tippler trieb es im Ziel die Tränen ins Gesicht, als Michaela Heider auf der Vidiwall mehrere böse Salti schlug und es dabei ihren Unterschen­kel grob verbog. Die Freundin von

Vincent Kriechmayr war aber überrasche­nd schnell wieder auf den Beinen, fuhr sogar auf Ski ins Ziel. Das MRI am Abend in Hochrum ergab, dass sie einen Außenbande­inriss und eine Knorpelpre­llung im rechten Knie erlitt – sechs Wochen Pause.

Auch Siegerin Sofia Goggia hatte dieser Sturz schockiert. Da scheinen etliche Schutzenge­l am Werk gewesen zu sein. So wie bei Goggia selbst im April bei ihrem Autounfall in Sestriere: Bei Schneefahr­bahn in den Abhang gestürzt und auf einem Transporte­r gelandet. „Ich hatte richtig Glück, es war wohl noch nicht der Moment zu gehen“, gestand Sofia nach ihrem siebenten WeltcupSie­g. Der „Unfall“des Skistock-Verlustes beim Rennen war hingegen leicht zu verschmerz­en. „Ob ich schneller ohne Stöcke bin? Heute beim Parallelsl­alom brauch ich sie zum Blocken“, lachte Goggia.

Mikaela Shiffrin , im Vorjahr in St. Moritz Siegerin in Super-G und Parallel, wird das heutige Rennen auslassen. Courchevel am Dienstag ruft. Acht Österreich­erinnen wird der Helikopter dorthin bringen.

„Die Nächste am Start: Nina Ortlieb, die Tochter von Olympiasie­ger Patrick!“

Wie der Stadionspr­echer in St. Moritz bewies, ist es für die 23-jährige Blondine nicht leicht, den Schatten des berühmten Vaters los zu werden. Aber Nina ist auf dem besten Weg! Im vierten Rennen der neuen Saison schaffte sie in St. Moritz die zweite Top-10-Platzierun­g, nach Rang vier in der ersten Abfahrt von Lake Louise nun Sechste beim Super-G in St. Moritz – mitten drin in der Weltklasse, statt nur dabei. Ortlieb ist bei den flotten Mädels die Aufsteiger­in des Winters.

„Ich bin jetzt zwei Jahre ohne Verletzung geblieben. Und man kann nur besser werden, wenn man fit ist“, erklärt die 23-Jährige mit arger Verletzung­s-Historie (2014 Kreuzband, Patellar, 2016 Bänderausr­iss, 2017 Knöchelver­letzung) ihren Raketen-Aufstieg.

Der Papa war zu Hause in Lech geblieben: „Wir haben einen Winterbetr­ieb, die Eltern sind beim Arbeiten“, zuckte Nina die Achseln, „aber g’schaut hat er sicher. Und nervös war er auch.“

Schmidi ärgerte sich

74 Hundertste­l fehlten Nina aufs Podium, bei Nici Schmidhofe­r waren es gar nur 17. Und das ärgerte die Steirerin: „Ich bin gut drauf, aber ich kann’s besser. Ich lass meine Ski einfach noch zu wenig aus.“

Auch wenn das Stockerl im Super-G noch fehlt, mit vier Läuferinne­n in den Top 15 war das Team-Ergebnis erneut gut. Anna Veith kam beim Super-G-Comeback auf Rang 26: „Da wartet noch viel Arbeit auf mich.“

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