Amazonas-Rodung hat sich verdoppelt
8974 Quadratkilometer in einem Jahr
BRASÍLIA. Die Umweltpolitik von Brasiliens Präsident Bolsonaro wirkt sich auch auf die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes aus. Satellitenbilder zeigen einen neuen Negativrekord: Allein im November wurden 563 Quadratkilometer Wald vernichtet. Damit stieg die Entwaldung um 104% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In den ersten elf Monaten des Vorjahres wurden insgesamt 4879 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Im selben Zeitraum in diesem Jahr waren es bereits 8974 Quadratkilometer – das ist eine Fläche, die etwa der Größe von Puerto Rico entspricht. Hier ist eine Steigerung um 83 Prozent zu verzeichnen.
Die hohen Zahlen für vergangenen Monat sind ungewöhnlich, weil die Abholzung im November und Dezember wegen der Regenzeit eigentlich reduziert wird.
Forscher und Umweltaktivisten machen den rechtsgerichteten Präsidenten verantwortlich. Jair Bolsonaro, der sein Amt erst im Jänner antrat, ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an. In den vergangenen Monaten hat er Viehzüchter, Landwirte und Holzfäller mehrfach dazu aufgefordert, die landwirtschaftliche Nutzung des Amazonas-Gebiets stärker voranzutreiben.