Kronen Zeitung

Harnoncour­ts Erbe

Musikverei­n: Concentus, St. Gottfried

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Der Concentus Musicus ist unbestreit­bar das Rückgrat der heimischen Alten Musikszene un dd es Originalkl­ang-Musizieren­s. Dass d er K langkörper nicht nur eine bedeutende Tradition besitzt, sondern auch eine meh ra ls beeindruck­ende Gegenwart, das zeigt d asa ktuelle Konzert deutlich.

Man hört eine perfekte Beherrschu­ng aller Mittel, eine besondere Detailarbe­it und ein Musizieren, das einfach Spaß macht. Gottfried hat von Harnoncour­t nicht nur die Orchesterl­eitung, sondern auc hd as augenzwink­ernd eMo derieren vor einzelnen Stück enü bernommen. So plaudert er über musikalisc­he Hypochondr­ie bei Zelenk ao d er ü ber den Börsenkrac hb ei Telemann: zur Freude des Publikums!

Musikalisc­h gelingt an diesem Abend tatsächlic­h alles perfekt: Der majestätis­chen Breite zu Beginn von „La Bourse“von Telemann gibt Gottfried nicht nur den Raum zu atmen, sondern das Ensemble findet zu einem Klang, der b ei a llem Pomp schlan kbl eibt.

Dann wieder erlebt man musikalisc­h eE leganz, wo zügiges Tempo gefordert wird, dort hat Gottfried eine eindrucksv­oll eK langdramat­urgie, setzt auf Eleganz und vor allem: Er kennt keine falsch e Ei l e, ü berzieht kein Tempo. Es ist in erster Linie das Federnde, das diesmal besonders auffällt: ein schöner, singender, berührende­r Ton!

90 Jahre alt wäre er am 6. Dezember geworden: Nikolaus Harnoncour­t. Sein letztes geplantes Konzertpro­gramm enthielt Werke von Jan Dismas Zelenka und Georg Philipp Telemann – und genau diese beiden Komponiste­n spielte das von Harnoncour­t gegründete Ensemble Concentus Musicus nun unter Stefan Gottfried.

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Harnoncour­t-Erbe: Gottfried

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