Waffennarr hortete Sprengstoff-Zutaten
1,5 Milliarden Behältnisse Greenpeace und Getränkeindustrie fordern Pfand
Mehr als 1,5 Milliarden (!) Kunststoffflaschen fallen jährlich in Österreich an – es herrscht also akuter Handlungsbedarf. Doch beim Kampf gegen die Plastikflut scheiden sich die Geister. Während Greenpeace und die Getränkeindustrie (z. B. Egger oder Coca-Cola) Glas und Pfand fordern, ist der Handel sehr skeptisch!
In einem offenen Brief lehnen alle heimischen Supermarktketten von Rewe über Spar bis zu Hofer sowie der Handelsverband ein Pfand auf Einwegflaschen ab. Und das sogar in einem offenen Brief an ÖVP und Grüne, die ja aller Voraussicht nach die kommende Regierung bilden werden. Befürchtet wird, dass dem Lebensmittelhandel durch die Umstellung Kosten in Millionenhöhe erwachsen würden – ein Preis, der zwangsläufig auch auf die Konsumenten umgewälzt werden würde. Für kleinere selbstständige Kauf
leute wäre die Umstellung möglicherweise sogar Existenzbedrohend.
Dass ein Pfandsystem zur Reduzierung der Abfallberge funktioniert, zeigt das deutsche Pfandsystem. Unterstützung für den ambitionierten Greenpeace-Vorstoß kommt unter anderem von Hellenic Bottling in Edelstal im Burgenland, wo unter anderem Coca-Cola und Römerquelle abgefüllt werden. Erklärtes Ziel der Zusatz-Initiative mit GLOBAL 2000: „100 Prozent Rückgabe und damit 100 Prozent Wiederverwertung.“
Auch Greenpeace-Chef Alexander Egit fordert vom heimischen Handel den Komplett-Umstieg auf Mehrweg.