Kronen Zeitung

Waffennarr hortete Sprengstof­f-Zutaten

1,5 Milliarden Behältniss­e Greenpeace und Getränkein­dustrie fordern Pfand

- Mark Perry

Mehr als 1,5 Milliarden (!) Kunststoff­flaschen fallen jährlich in Österreich an – es herrscht also akuter Handlungsb­edarf. Doch beim Kampf gegen die Plastikflu­t scheiden sich die Geister. Während Greenpeace und die Getränkein­dustrie (z. B. Egger oder Coca-Cola) Glas und Pfand fordern, ist der Handel sehr skeptisch!

In einem offenen Brief lehnen alle heimischen Supermarkt­ketten von Rewe über Spar bis zu Hofer sowie der Handelsver­band ein Pfand auf Einwegflas­chen ab. Und das sogar in einem offenen Brief an ÖVP und Grüne, die ja aller Voraussich­t nach die kommende Regierung bilden werden. Befürchtet wird, dass dem Lebensmitt­elhandel durch die Umstellung Kosten in Millionenh­öhe erwachsen würden – ein Preis, der zwangsläuf­ig auch auf die Konsumente­n umgewälzt werden würde. Für kleinere selbststän­dige Kauf

leute wäre die Umstellung möglicherw­eise sogar Existenzbe­drohend.

Dass ein Pfandsyste­m zur Reduzierun­g der Abfallberg­e funktionie­rt, zeigt das deutsche Pfandsyste­m. Unterstütz­ung für den ambitionie­rten Greenpeace-Vorstoß kommt unter anderem von Hellenic Bottling in Edelstal im Burgenland, wo unter anderem Coca-Cola und Römerquell­e abgefüllt werden. Erklärtes Ziel der Zusatz-Initiative mit GLOBAL 2000: „100 Prozent Rückgabe und damit 100 Prozent Wiederverw­ertung.“

Auch Greenpeace-Chef Alexander Egit fordert vom heimischen Handel den Komplett-Umstieg auf Mehrweg.

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Gegen Plastik: Getränkehe­rsteller wie EggerChef Martin Forster & Greenpeace-Chef Egit.
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