In den Zirkus!
Meine größte Sorge für das anbrechende Jahr gilt dem Klima. Unbestritten befindet es sich in der Krise. Wenn es aber bloß in der Midlife-Crisis ist? Wer wird sich dann während der verbleibenden 4,6 Milliarden Jahre um das arme Klima kümmern, wenn infolge Themenübersättigung der Greta-Zirkus in absehbarer Zeit vorüber ist? Den Begriff habe ich mit Bedacht gewählt, weil der Cirque du Soleil eine Greta-Show ankündigt. Ob da auch jüngste Erkenntnisse zu Gretas geheimer Mission als Zeitreisende einfließen, ist nicht bekannt. Wundern würde es mich nicht, seit das verheerende Ergebnis von Madrid unbeachtet blieb, weil die Welt damit ausgelastet war, Gretas Ankunft (wahlweise in der ersten Klasse oder auf dem Boden einer Garnitur der Deutschen Bahn) entgegenzufiebern.
Die freitäglichen Straßen wurden übrigens mit Ferienbeginn schlagartig wieder benutzbar, und das erleichtert mich beinahe: Kürzlich hat Roger Hallam, Gründer des militanten Arms der Klimabewegung, die Opfer der Shoah verhöhnt. Wer warnt die Kinder, die soeben die Großelterngeneration per Lied und Twitter ins Grab komplimentiert haben, künftig vor solch mieser Gesellschaft? Im Ruhrpott wurde aggressiv für die sofortige Stilllegung der Kohlegruben (also für Massenarbeitslosigkeit) demonstriert, die EU-Präsidentin will Maßnahmen zur industriellen Entwicklung Afrikas aussetzen. Und Greta hätte fast eine Empfehlung für den Atomstrom emittiert. Da möchte einem um die Erde ehrlich bang werden.