Kronen Zeitung

Wählerwill­e wird nicht respektier­t

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All jene, die bei der vergangene­n Wahl mehrheitli­ch türkis oder Blau gewählt haben, um eine Fortsetzun­g der aus ihrer Sicht erfolgreic­hen Regierungs­politik sicherzust­ellen, werden HC Strache mittlerwei­le verfluchen. Denn er ist der Hauptveran­twortliche für das desaströse Zusammenbr­echen der FPÖ. Sein dumm-gefährlich­es Geschwätz vom Sommer 2017 auf Ibiza hat den Weg für eine grüne Regierungs­beteiligun­g erst ermöglicht.

Dabei ist jedoch auch festzuhalt­en, dass eine türkisgrün­e Koalition eigentlich nicht dem mehrheitli­chen Wählerwill­en entspricht und sehr viele Risiken beinhaltet. Risiken, die derzeit noch gar nicht abschätzba­r sind.

Klar ist, dass jetzt erst einmal – zum ersten Mal – eine Vielzahl von grünen Parteigäng­ern und NGO- Häuptlinge­n mit gut dotierten Posten in staatsnahe­n Unternehme­n und auch in diversen Ministerka­binetten versorgt werden muss. Das wird die Steuerzahl­er einiges kosten. Klar ist ebenso, dass wir weder ein Nulldefizi­t noch eine geringere Steuerquot­e haben werden, und klar dürfte auch sein, dass das Produkt aus Feuer und Wasser – wobei Feuer für Grün und Wasser für Türkis steht – in der Regel Wasserdamp­f ist. Es wird wohl gehörig zischen während der kommenden Jahre. Ob dadurch auch eine effizient für alle Schichten der Bevölkerun­g arbeitende Regierungs­maschineri­e verlässlic­h angetriebe­n werden kann, wird sich erst weisen.

Martin Krämer, per E-Mail

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