Damen mit dem „richtigen Gspür“
Ihr Blick wurde ernster. Die Stimme sachter. Und plötzlich war’s auch im Medienraum ruhig(er).
„Wir haben einen Schlafplatz, Fließwasser und zu essen“, meinte mit Mikaela
Shiffrin just die Siegerin. „Skifahren ist nicht alles auf der Welt.“Das sagte die USErfolgsfrau nicht einfach so. Erst kürzlich machte sich die Alleskönnerin, die auch gut singt, tanzt, Gitarre, Klavier, Tennis oder Fußball spielt (irgendwas wurde sicher vergessen), Gedanken über den Klimawandel. „In 40 Jahren können wir vielleicht nicht mehr Skifahren.“Damit „fährt“Shiffrin eine ähnliche Linie wie die gegen Meeres-Verschmutzung aktive Federica Brignone. Italiens Riesentorlauf-Spezialistin, die gestern hinter
Kathi Liensberger Vierte wurde, so ihre Führung im
Disziplinen-Weltcup verteidigte, zeigte ebenfalls viel Gspür. Denn „Fede“, eine gute Freundin der zweitplatzierten Teamkollegin Marta
Bassino, ging zu den Fans, gab Autogramme und lachte geduldig für Selfies.
Die Fans sind auch EvaMaria Brem ein Anliegen. Die Tirolerin, bekanntlich im Jasna-RTL 2016 letzte ÖSVTechnik-Siegerin, würdigte deren Interesse am SkiSport. Deshalb fühlt die gestern als 17. zweitbeste
Österreicherin mit ihnen mit: „Die Fans haben sich eine gute Leistung der Athletinnen verdient.“
Das huldigten sie auch bei der abendlichen Siegerehrung auf dem Lienzer Hauptplatz. Dort erspielten die 15 besten Slalom-Damen beim Golfen ihre Startnummern für heute: Kathi Truppe ,im „Riesen“knapp vor Anna
Veith, die erstmals nach ihrem dritten Comeback anschrieb, wird das Rennen eröffnen. Und das vor ÖSVBoss Peter Schröcksnadel, der teilweise in Lienz in die Schule ging – und über den hier 2020 endenden Weltcup-Vertrag klar und deutlich sagte: „Ich habe da eine besondere Beziehung, es spricht nichts gegen eine Verlängerung.“Damit die Damen mit dem „richtigen Gspür“in zwei Jahren wieder zurückkehren.