Kronen Zeitung

Wie sich Türkis-Grün Ministerie­n aufteilt

Werner Kogler „erbt“Ressorts von Strache

- Doris Vettermann

Jetzt geht es rasch, ÖVP und Grüne wollen die Verhandlun­gen in den kommenden Tagen abschließe­n und das Regierungs­programm vorstellen. Auch die Ämteraufte­ilung ist so gut wie fixiert. Grünen-Chef Werner Kogler soll nicht nur Vizekanzle­r, sondern auch Sportminis­ter werden – so wie sein Vorgänger Heinz-Christian Strache.

Der 4. Jänner wird ein wichtiges Datum für die Grünen. An diesem Tag soll der Bundeskong­ress, bestehend aus 276 Delegierte­n, dem Regierungs­programm zustimmen. Damit sich das zeitlich ausgeht, wurden die Einladunge­n bereits in der vergangene­n Nacht (!) verschickt. Dem Vernehmen nach wird Grünen-Chef Werner Kogler in den eigenen Reihen auch noch ordentlich die Werbe

trommel für die Koalition rühren. Die Parteispit­ze will sich keine Blöße geben und schon gar kein mittelmäßi­ges Ergebnis riskieren. Allerdings ist der Bundeskong­ress nicht das einzige Gremium der Öko-Partei, davor wird noch der erweiterte Bundesvors­tand grünes Licht geben. Dass die Zusammenar­beit mit der ÖVP an der grünen Basis scheitert, ist aber ausgeschlo­ssen, Werner Kogler hat alles fest im Griff.

Der Grünen-Chef ist ein großer Sport-Fan

Und er dürfte schon bald auf den Spuren von ExFPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wandeln. Natürlich nur was die Ämter betrifft.

Der Steirer, er gilt als ganz großer Sportfan und kickte in der U21-Mannschaft von Sturm Graz, soll neben dem Vizekanzle­rbüro auch die Sportagend­en übernehmen. Ebenfalls grün wird neben dem Mega-Ressort Umwelt und Verkehr (Leonore Gewessler) die Justiz, die Kultur, Soziales, das Frauenress­ort sowie Wissenscha­ft und Forschung. Als gesetzt für einen Ministerpo­sten gelten Oberösterr­eichs Landesrat Rudolf Anschober und die von Peter Pilz’ Liste Jetzt gekommene Alma Zadić. Der von so manchen stets als Außenminis­ter gehandelte Lothar Lockl, Strategie- und Politikber­ater sowie ehemaliger Wahlkampfm­anager von Bundespräs­ident Alexander

Van der Bellen, hat definitiv abgesagt, wie aus Verhandler­kreisen zu vernehmen ist.

Ganz abgesehen davon, dürfte das Außenresso­rt nun doch an die ÖVP gehen. Gut möglich, dass Übergangsm­inister Alexander Schallenbe­rg, ein enger Vertrauter von Sebastian Kurz, bleibt, auch Ex-Regierungs­sprecher Peter Launsky-Tieffentha­l ist im Gespräch. Möglich wäre aber auch ein anderer Diplomat.

Eine österreich­ische von der Leyen

ÖVP-Chef Sebastian Kurz setzt neben Gernot Blümel (Finanzen) und Karl Nehammer (Inneres) auf Elisabeth Köstinger (Landwirtsc­haft), Margarete Schramböck (Wirtschaft) und Karoline Edtstadler (Kanzleramt). Ins Verteidigu­ngsministe­rium soll auf jeden Fall eine Frau einziehen – ganz nach deutschem Vorbild. Die jetzige EUKommissi­onspräside­ntin Ursula von der Leyen war von 2013 bis 2019 Verteidigu­ngsministe­rin bei unseren Nachbarn.

Gleich nach Neujahr soll Regierung fixiert werden

Noch sind die Gespräche zwischen ÖVP und Grünen nicht beendet. Am Nachmittag des 1. Jänner ist eine finale Runde geplant, am 2. Jänner soll das Programm präsentier­t werden.

 ??  ?? Türkis-grüne Farbpalett­e: Die Verhandlun­gen dauern an, die meisten Ministerie­n sind verteilt.
Türkis-grüne Farbpalett­e: Die Verhandlun­gen dauern an, die meisten Ministerie­n sind verteilt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria