Der erste Veganer auf dem Podium
Zlatan Ibrahimovic ist Gott. Selbsternannter Fußball-Gott, schon zugegeben. Aber immerhin.
Am Samstag musste Gott weichen. In der Zeitung, die die „Sport-Bibel“genannt wird. Die „Gazzetta dello Sport“widmete ihre Titelseite nämlich Dominik Paris und nicht dem neuen Stürmer des AC Milan.
Das kann man im fußballnarrischen Italien durchaus als Revolution bezeichnen. Seit Alberto Tomba war Skifahren nicht mehr so groß auf der Titelseite.
Anders als der aus Bologna stammende Alberto fasziniert „Domme“die Italiener auch mit seinem eigenwilligen Dialekt. Was jedoch ebenso für das Deutsch des 102-Kilo-Kolosses aus dem Ultental gilt. Weil sein gestriges Interview nach der Besichtigung
niemand im ORFRegie-Wagen verstand, griff das österreichische Fernsehen kurzfristig zu Untertiteln. Die deutsche ARD konnte darauf verzichten. Weil es dort gar kein ParisInterview gab – Dominik wollte nicht ohne Red-BullDose vor das Mikrofon.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es noch einmal klappt“, sagte der 30-Jährige jedoch in alle anderen Interviews. Und knapp war’s wirklich.
Nur acht Hundertstel oder 2,27 Meter entschieden für Paris und gegen Urs
Kryenbühl, dem 25-jährigen Schweizer aus Ort Unteriberg im Kanton Schwyz, wo auch Wendy Holdener herkommt. Und der wohl der erste Veganer auf dem Weltcup-Podium ist. Im Sommer hat Urs seine Ernährung umgestellt, der Erfolg spricht für sich.
Was jeodch weder Paris noch Kryenbühl-Landsmann
Beat Feuz zur Änderung ihres Menü-Plans bewegen wird. Die beiden sind ja nicht gerade Diät-Models. Und die Freundschaft zwischen den beiden kann man sogar als dick bezeichnen. Was sagte Beat nach der zweiten Niederlage gegen Domme in 24 Stunden: „Wie kann man so einem großen Burschen böse sein?“