Nicht zu viel auf Ryoyu schauen
Viele neue Aufschlüsse hat das Auftaktspringen nicht gebracht. Mit Ryoyu Kobayashi, Karl Geiger
und Stefan Kraft sind die drei Topfavoriten auf den Gesamtsieg allesamt vorne dabei und holten sich gleich einen größeren Polster auf den Rest. Dazu kam noch Dawid Kubacki.
Freilich muss man festhalten, dass innerhalb dieses Quartetts Kobayashi in einer
eigenen Liga war. Das war sensationell, was er gleich wieder vorgelegt hat. Und das war kein Glück, denn die Bedingungen bei ihm waren nicht ungewöhnlich gut, das war schlicht seine Klasse. Da denkst du dir als Rivale natürlich auch: Puh, da kommt die Tournee, und der ist schon wieder in Topform.
Das Wichtigste ist, darüber gar nicht zu viel nachzudenken, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, nur auf dich selbst zu schauen. Stefan Kraft weiß, dass er vorne mit dabei ist, ihn nur die Landung das Podest gekostet hat. 14 Punkte Rückstand sind ein Polster, aber es ist noch früh.
Erfreulich ist, dass mit Philipp Aschenwald ein
Landsmann im Spitzenfeld
ist. Der könnte für Kraft in die Bresche springen. Es ist aber auch für die Stimmung wertvoll. Letztes Jahr musste Kraft dann Fragen beantworten, warum die anderen Österreicher so schlecht sind. Das zieht dich dann selbst auch hinunter. So hingegen gibt es einen Drall von positiver Energie.
Bitter war das gestrige Springen natürlich für Gregor Schlierenzauer, der um 0,5 Punkte den zweiten Durchgang verpasste. So stellst du dir den Tourneestart auch nicht vor. Aber jetzt kommt mit GarmischPartenkirchen seine Lieblingsschanze, auf der er schon dreimal gewonnen hat. Vielleicht kann er dort wieder ein kleines Erfolgserlebnis mitnehmen.