Kronen Zeitung

„Passe nicht in die Regierung“

Die Koalitions­verhandlun­gen zwischen ÖVP und Grünen befinden sich in der Schlusspha­se. Die Minister des Kabinetts Bierlein bereiten sich auf ihren Abschied vor. Davor hat ihnen die „Krone“noch acht Fragen gestellt.

- Sandra Schieder

Wie würden Sie das Jahr 2019 in einem Satz beschreibe­n?

Das Jahr hat nicht nur große Herausford­erungen, sondern auch neue und unbekannte politische Entscheidu­ngslandsch­aften gebracht.

Die größte Überraschu­ng?

Mich hat eigentlich nichts überrascht. Aber ich habe auch keine so konkreten Vorstellun­gen gehabt, dass ich hätte überrascht werden können.

Die größte Ernüchteru­ng?

Jene Momente, in denen man denkt, dass man die Ziele, die man erreichen will, nicht erreichen kann.

Welches Projekt trägt ganz deutlich Ihre Handschrif­t?

Dass ich als parteipoli­tisch unabhängig­er Minister das Innenminis­terium in bewegten Zeiten ruhig geführt habe und alle Entscheidu­ngen sachlich begründet waren.

Welchem Projekt hätten Sie sich als Minister einer regulären Regierung verschrieb­en?

Ich bin Minister einer regulären Regierung. Die Bundesverf­assung sieht nämlich nur eine Regierungs­form vor – und die ist diejenige, dass der Bundespräs­ident die Regierungs­mitglieder angelobt. Was mir fehlt, ist die Zeit, um meine vielen weiteren Pläne auch umsetzen zu können.

Welches Zeugnis würden Sie sich selbst schreiben?

Ich kann nur sagen, dass ich mich stets darum bemüht habe, das Beste im Interesse der Republik und damit für die Bevölkerun­g zu tun. Dabei bin ich durchaus auch an meine persönlich­en Leistungsg­renzen gestoßen.

Was werden Sie Ihrem Nachfolger jedenfalls sagen?

Dass sie oder er jederzeit auf mich als Präsident der Finanzprok­uratur, die Anwältin der Republik, in allen Fragen zurückgrei­fen kann.

Wie sehen Ihre berufliche­n Pläne für die Zeit nach der Amtsüberga­be aus?

Ich gehe davon aus, dass ich als parteipoli­tisch Unabhängig­er nicht in die Regierung passe. Das trifft sich gut, denn mein Lebensplan ist, Präsident der Finanzprok­uratur zu sein.

Morgen im „Krone“-Interview: Frauenmini­sterin Ines Stilling

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Innenminis­ter Wolfgang Peschorn hatte Momente, in denen er dachte, seine Ziele nicht zu erreichen.
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