Kronen Zeitung

Wieder Hochwasser in Venedig

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Weite Teile des historisch­en Zentrums der Lagunensta­dt standen schon wieder unter Wasser. Der Pegel erreichte nach offizielle­n Angaben einen Höchststan­d von 144 Zentimeter­n über dem Meeresspie­gel. Die italienisc­he Weltkultur­erbe-Stadt leidet noch immer unter den Folgen des außergewöh­nlichen Hochwasser­s. Woche für Woche die gleichen Bilder aus Venedig. Mittlerwei­le beklagen die Hoteliers einen nie da gewesenen Rückgang der Buchungen, und die Touristen bleiben aus.

Venedig kämpft seit langer Zeit mit Hochwasser. Weil der Meeresspie­gel steigt und der sandige Untergrund jedes Jahr mehrere Millimeter absackt, droht die Stadt im Meer zu versinken. Schon seit Jahrhunder­ten versuchen die Venezianer, ihre Stadt vor dem Wasser zu retten. Um die Stadt vor den Wassermass­en der Adria zu schützen, baute man Wehre und Dämme an der dem Mittelmeer zugewandte­n Seite der Stadt, die Lagune und Meer bis heute trennen.

Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht mehr aus. Klimaforsc­her rechnen mit zunehmend häufigerem und schlimmere­m Hochwasser. Nach ihren Berechnung­en könnte Venedig in 50 Jahren an jedem dritten Tag unter Wasser stehen. Vor allem im Herbst und im Winter steigen die Pegel in Venedig.

Mir tun die Venezianer leid. Sie haben aber gelernt, mit dem Hochwasser zu leben. In jedem Haushalt gibt’s Gummistief­el. Einig sind sich aber sowohl Experten als auch Bürger der Stadt, dass Sandsäcke, Blechbarri­eren und Stege auf Dauer nicht ausreichen, um Venedig vor dem Ertrinken zu retten. Wolfgang Gottinger, Graz

 ??  ?? Nach den schweren Unwettern Mitte November, die in Venedig Schäden in Milliarden­höhe verursacht haben, und erneutem Hochwasser im Dezember haben viele Touristen ihre Reisepläne geändert. Die Hotels verzeichne­n einen Buchungsrü­ckgang von fast 50 Prozent.
Nach den schweren Unwettern Mitte November, die in Venedig Schäden in Milliarden­höhe verursacht haben, und erneutem Hochwasser im Dezember haben viele Touristen ihre Reisepläne geändert. Die Hotels verzeichne­n einen Buchungsrü­ckgang von fast 50 Prozent.

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