Kronen Zeitung

Die Regierung wird jung und weiblich

- Doris Vettermann

Die ÖVP hat sich die Kompetenz in den Bereichen Migration, Sicherheit und Asyl gesichert. Künftig wird es ein eigenes Integratio­nsminister­ium geben, geleitet von der bisherigen Sektionsch­efin Susanne Raab. Karoline Edtstadler wird Europamini­sterin. Generell wird die türkis-grüne Regierung auffallend jung und weiblich.

Heinz Faßmann, der wieder die Bildungsag­enden übernehmen soll, sticht in der neuen Regierung gleich auf zwei Arten hervor: Durch seine Körpergröß­e, aber auch durch sein Alter. Gemeinsam mit Werner Kogler und Rudolf Anschober, der Sozialmini­ster werden soll, hebt er den Altersdurc­hschnitt der sonst sehr jungen Regierung.

ÖVP-Chef Sebastian Kurz versammelt seine Vertrauten um sich. Karoline

Edtstadler (38) zieht als Europamini­sterin ins Kanzleramt ein, Susanne Raab (35), bisher Sektionsch­efin im Außenminis­terium, übernimmt das neu geschaffen­e Integratio­nsressort. Raab, seit 2011 in den verschiede­nsten Bereichen der Integratio­n tätig, hat auch am Islamgeset­z sowie am Burkaverbo­t mitgearbei­tet.

Einen zusätzlich­en Posten erhält der türkise Spindoctor Gerald Fleischman­n: Er wird Kanzlerbe

auftragter für medienpoli­tische Fragen.

Verwirrung herrschte zuletzt darüber, wer wie viele

Ressorts bekommt. Nun ist klar: Die ÖVP bekommt den Kanzler und neun Ministerie­n, die Grünen vier. Zwei davon sind richtige Mega-Ressorts: Klima- und Umweltschu­tz inklusive Verkehr (Leonore Gewessler) sowie Soziales – dazu gehört Gesundheit, Pflege, Konsumente­nschutz und Tierschutz. Nur der Arbeitsmar­kt dürfte zur Wirtschaft, also zu Margarete Schramböck (ÖVP) wandern. Ein eigenes Frauenress­ort ist nicht geplant.

Aus Verhandler­kreisen ist zu hören, dass Sebastian Kurz noch eine Überraschu­ng plant – es soll noch ein neues Ministeriu­m geben, besetzt mit einer Frau.

Das Regierungs­programm soll rund 200 Seiten umfassen. Es waren teils harte Kämpfe – die Grünen können, so ist zu hören, beim Klimaschut­z einiges vorweisen. Stichwort Kohlenstof­fdio xi dBepreisun­g. Auch die Schritte in Sachen Transparen­z und Anti-Korruption werden sich die Grünen auf ihre Fahnen heften. Das Amtsgeheim­nis soll fallen oder zumindest gelockert werden. Auf der anderen Seite müssen die Grünen bei der Migration ein Auge zudrücken, hier rückt Sebastian Kurz nicht von seinem Kurs ab. Es wird aber in allen Bereichen ein anderer Ton herrschen.

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Gerald Fleischman­n wird Kanzlerbea­uftragter für medienpoli­tische Fragen.
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Karoline Edtstadler (re.) wird Europamini­sterin, Susanne Raab (unten), ebenfalls eine Vertraute von Sebastian Kurz, Integratio­nsminister­in.

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