Die „Doktorspiele“krönen Traum-Jahr
2019 war das Jahr des Jakob Jochmann. Mit Außenseiter Erber Krems bejubelte er das Double in Österreich, unter Neo-Teamchef Ales
Pajovic feierte er sein Debüt im Nationalteam, im Oktober schloss er in Mindestzeit das Studium der Humanmedizin ab. Er trat damit in doppelter Hinsicht in die Fußstapfen seines Papas Wolfgang, der früher selbst Handballer in Österreich (gefürchteter Distanzschütze in Krems) war, inzwischen eine eigene Praxis in Bruck an der Leitha betreibt.
„Es fordert ein Maß an Konsequenz und Professionalität“, darf sich Jakob auf die Schulter klopfen. Immerhin pendelt er sechsmal pro Woche von Wien zu Training und Match nach Krems. Es trifft sich gut, dass er es gerade ruhiger angehen kann. „Ich bin derzeit auf der
Warteliste für den Start ins Berufsleben!“So vermag sich der 26-Jährige ohne Ablenkung seinem ersten Großereignis („ein Kindheitsund Erwachsenen-Traum zugleich“) widmen.
Mit der Unterstützung des Vaters. „Er fordert
mich, ist mein größter Fan!“Der aber zuletzt infolge eines Nieren-Tumors unters Messer musste.
Den Junior wird er in der Vorrunde gegen Tschechien (10. 1.), Ukraine (12. 1.) und Nordmazedonien (14. 1.) vor Ort anfeuern. Mit stolz geschwellter Brust. Jochmann Senior schaffte es in seiner aktiven Laufbahn „nur“zu einer B-WM.
In einem Punkt unterscheiden sich Vater und Sohn allerdings markant. Jakob misst lediglich 1,78 m, was er nicht nur als Nachteil sieht. „Für Zwei-MeterRiesen sind kleine, wendige Spieler unangenehm zu verteidigen!“