Kronen Zeitung

Massentrau­er im Iran und Irak: „Tod für Amerika!“

Nach dem Anschlag der Amerikaner auf den mächtigste­n General des Iran Mehrere Raketen auf US-Stützpunkt­e als Antwort im Irak

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TEHERAN/BAGDAD. Einen Tag nach dem Attentat der USA in der irakischen Hauptstadt auf den wichtigste­n General des Iran schlugen die ersten Raketen auf USStützpun­kte ein. Unterdesse­n nahmen in Bagdad als auch in Teheran Massen an Menschen an Trauergebe­ten und Trauermärs­chen teil. Die Stimmung unter den wütenden Menschen war eindeutig: „Tod für Amerika!“, lautete ihre wichtigste Parole.

Hunderte Sicherheit­skräfte waren im Einsatz, viele Straßen von Bagdad gein sperrt, in der Luft knatterten Militärhel­ikopter, als sich die gigantisch­e Prozession durch die irakische Hauptstadt schob. An ihrer Spitze der (eigentlich mit den USA verbündete) irakische Regierungs­chef A-Mahdi. Militärfah­rzeuge transporti­erten die Särge mit den sterbliche­n Überresten des getöteten iranischen Generalmaj­ors Ghassem Soleimani sowie des mit ihm im US-Feuer ums Leben gekommenen irakischen Milizkomma­ndeurs Abu Mahdi al-Muhandis, seit Jahrzehnte­n Teherans Mann in Bagdad. Nach großen Trauerzere­monien der iranischen Hauptstadt Teheran und anderen iranischen Städten soll Soleimanis Leichnam am Dienstag in seiner Geburtssta­dt Kerman im Südostiran beigesetzt werden. Die weiteren sieben Todesopfer der USRaketena­ttacke auf dem Flughafen von Bagdad sollen in Nadschaf im Südirak bestattet werden, also in einer der sieben heiligen Städte der Schiiten.

Mit Generalmaj­or Soleimani haben die USA den Architekte­n des iranischen Machtausba­us im Irak, Syrien, dem Libanon, dem Jemen, aber auch Teilen Afghanista­ns und Pakistans liquidiert. Auch Barack Obama und George W. Bush hatten Soleimani bereits im Fadenkreuz, als sie im Weißen Haus saßen. Sie haben sich aber nie getraut zuzuschlag­en. Aus Angst vor den möglichen Folgen. Präsi

dent Donald Trump hat es jetzt getan.

Und die Folgen könnten sehr blutig werden. Ein Kommandeur der Revolution­sgarden erklärte, der Iran werde die Amerikaner bestrafen, wo immer sie erreichbar seien: „Die Straße von Hormuz ist ein wichtiger Punkt für den Westen, und viele amerikanis­che Zerstörer und Kriegsschi­ffe passieren sie.“

Samstagabe­nd schlugen zwei Katjuscha-Raketen in der hochgesich­erten Grünen Zone in Bagdad ein, in der sich auch die amerikanis­che Botschaft befindet. Verletzt wurde niemand.

Zwei weitere Raketen wurden auf den US-Luftwaffen­stützpunkt Al-Balad, rund 80 Kilometer nördlich von Bagdad abgefeuert. Auch dort gab es keine Opfer unter den US-Soldaten.

 ??  ?? Trauergebe­te für den getöteten General
Trauergebe­te für den getöteten General
 ??  ?? Ajatollah Ali Khamenei tröstet Familienmi­tglieder
Ajatollah Ali Khamenei tröstet Familienmi­tglieder
 ??  ?? Präsident Rouhani auf Besuch bei den Angehörige­n
Präsident Rouhani auf Besuch bei den Angehörige­n
 ??  ?? Die US-Botschaft wird schwer bewacht.
Die US-Botschaft wird schwer bewacht.
 ??  ?? Schiiten im Irak trauern um den von den USA getöteten Iraner
Schiiten im Irak trauern um den von den USA getöteten Iraner
 ??  ?? Trauerzug für General Soleimani durch Bagdad im Irak
Trauerzug für General Soleimani durch Bagdad im Irak

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