Teheran ist unter Zugzwang
Begonnen hat es damit, dass US-Präsident Trump ohne jeden Anlass das Atomabkommen mit dem Iran einseitig gekündigt und das Land in der Folge mit Knebelsanktionen belegt hat. In der Folge verlangte er dann von Teheran Verhandlungsbereitschaft. Aber das Gegenteil trat ein.
Die Fronten verhärteten sich immer weiter, die gegenseitigen Provokationen nahmen zu, nahmen immer gefährlichere Formen an. Bis jetzt. Bis zur gezielten Tötung von Ghassem Soleimani, dem mit Abstand wichtigsten General des Iran.
Das war natürlich eine Machtdemonstration der USA, die den Persern zeigen sollte: Wir kriegen euch, wenn wir wollen. Ihr habt keine Chance.
Den Menschen in Teheran und auch in Bagdad muss es daher wie eine Farce vorkommen, wenn Donald Trump jetzt erklärt, wie friedliebend er und die USA seien, dass er keinen Krieg wolle. Und die Iraner werden nur wütend den Kopf schütteln, wenn USAußenminister Mike Pompeo die Regierung in Teheran jetzt zur Deeskalation aufruft.
Die Strategie hinter dem Vorgehen der USA ist die von Trump ausgegebene Maxime des „maximalen Drucks“, um die Mullahs an den Verhandlungstisch zu zwingen. Aber so tickt der Iran nicht. Angriffe von außen machen die Hardliner in Teheran nur stärker. Und der Oberste Führer, Ajatollah Ali Khamenei, ist jetzt unter Zugzwang. Er muss reagieren. Und zwar mit Gewalt.
Und das wird er tun.