Illegales Netzwerk im Häfen: Schmuggel mit Gulaschdosen
Handel mit Kinderpornos hinter Gittern Neue Details
Mehrere Insassen schafften es, wie berichtet, aus dem Gefängnis Wien-Mittersteig heraus einen florierenden Handel mit Kinderpornos zu betreiben. Und flogen dank Computerkenntnissen und kreativem Schmuggel jahrelang nicht auf. Jetzt werden neue Details bekannt.
Wie berichtet, sorgte der Kinderporno-Skandal in der Justizanstalt Mittersteig im Sommer für Wirbel. Wie eine Gruppe an Häftlingen, Freigängern und einem Entlassenen um den verurteilten Kindermörder Timon S. (er beging 2019 Selbstmord) bei ihren abscheulichen Verbrechen vorging, sprengt jede Vorstellungskraft. Alles begann mit einem in die Anstalt geschleusten Smartphone. Jahrelang sollen die Männer in weiterer Folge einen regen Handel im Darknet (illegales Internet) betrieben haben. Immer wieder wurden sie versorgt mit USB-Sticks und Baumaterialien für selbstgebastelte WLAN-Router, vermutlich durch von Einkäufen heimkehrenden Freigängern.
So sollen es auch ein als Gulaschdose getarnter Safe und SIM-Karten in Briefen hinter Gitter geschafft haben. Genug Platz für Speichermedien also. Womit ein Laptop als Werkzeug diente, um über ein anderes Betriebssystem in die illegale Online-Welt einzutauchen.
Bei einer Razzia stieß man in der Zelle von Timon S. auf SIM-Karten, Modems, eine als Feuerzeug getarnte Kamera, Sexspielzeug und die manipulierte Dose. Andere
Häftlinge warfen SIMKarten aus den Fenstern ihrer Zelle auf den Gehsteig. Auf allen Speichermedien wurden schließlich Kinderpornos gefunden. Ebenso in der Wohnung eines Freigängers in Meidling. Wenig später nahm sich Timon S. das Leben.
Harte Konsequenzen im Strafvollzug hatten die Taten bisher offenbar keine. Laut Nationalratsabgeordnetem Christian Lausch (FPÖ) ein Versäumnis: Die Justizwache sei „durch den liberalen Vollzug und mangelhafte technische Ausrüstung auf verlorenem Posten“.
Es gibt hier seitens des Ministeriums dringenden Handlungsbedarf, weg vom Kuschelvollzug, der voll auf Kosten unser aller Sicherheit geht.
Christian Lausch, Nationalratsabgeordneter FPÖ