Im Kopf geordnet
Ein Duell Österreich gegen Deutschland ist immer ein Highlight. Aber man wird knapp vor Beginn der EURO vieles nicht sehen, was in den Mannschaften steckt. In diesem letzten Test geht eher darum, die Form zu finden und Abläufe zu perfektionieren.
Alle Augen werden auf Nikola Bilyk gerichtet sein. Nicht nur gegen Deutschland, sondern in allen EMSpielen. Österreich kann sich glücklich schätzen, so einen Ausnahmespieler zu haben. Aber man sollte ihm nicht die alleinige Verantwortung im Angriff umhängen. Ich bin mir sicher, dass er mit den großen Erwartungen gut umgehen kann. Er ist im Kopf geordnet, sieht sich als Team-Player, diese Stärke bringt er in Deutschland beim THW Kiel ein. Teamchef Ales Pajovic wird ihm von der Bank aus eine Hilfe sein, er hat als Aktiver mit der slowenischen Nationalmannschaft solche Situationen erlebt.
Obwohl erst 23, blickt Niko seinem bereits vierten Großereignis entgegen. Er hatte den Vorteil, in jungen Jahren in eine funktionierende Mannschaft zu kommen. Ich kann mich gut erinnern, wie ihn der damalige Teamchef Patrekur Johannesson bei der WM 2015 in Katar ins kalte Wasser geworfen hatte. Er hat das Vertrauen zurückgezahlt, ist bereit, sich in jedem Training zu verbessern. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung.
Wenngleich Niko inzwischen mit dem THW Kiel viele Spiele auf internationalem Top-Level bestritten hat, wird die Heim-EURO, durch die er Österreich als Kapitän führt, eine neue Dimension. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.