„Es ist nicht unmöglich“
Marius Lindvik feierte nach Garmisch gestern am Bergisel vor seinen Eltern schon den zweiten Sieg 2020, glaubt an das Tournee-Wunder In Bischofshofen betritt Norwegens Jungstar jedoch totales Neuland
Wahnsinn! Beim 28. Weltcup-Start kürte sich Marius Lindvik gestern am Bergisel schon zum zweiten Mal zum Sieger. Jetzt ist dem Wikinger gar der ganz große Wurf zuzutrauen: der TourneeGesamtsieg! Vorm Finale in Bischofshofen liegt der Jungstar nur 9,1 Punkte hinterm Polen Kubacki. Dass Lindvik noch nie auf der Außerleitner-Schanze gesprungen ist, sollte kein Problem sein.
In der Stunde des Erfolgs zeigte Marius Lindvik gestern viel Mitgefühl. Der an Krebs erkrankte Björn Einar Romören unterzieht sich in Norwegen gerade einer Chemo-Therapie, Lindvik tippte sich wie alle Teamkollegen im Auslauf am Bergisel auf ein Romören-Aufkleber auf den Oberarm: „Ich springe und gewinne für dich“, schickte der 21-jährige Jungstar dem früheren Skiflug-Weltrekordhalter Genesungswünsche.
Davor war die große Tournee-Entdeckung aber trotz widrigster Verhältnisse eiskalt geblieben, hatte sich nach dem Triumph in Garmisch auch in Innsbruck den Tagessieg geholt. Den zweiten beim erst 28. Antritt im Weltcup. Jetzt ist auch der Tournee-Gesamtsieg in Griffweite. „Ja, unmöglich ist es nicht mehr“, grinste der Wikinger. „Vor meinen Eltern zu gewinnen, war auf alle Fälle traumhaft!“
Stöckl vor „Grand Slam“
Hinter den Erfolgen des Senkrechtstarters steht Alex Stöckl. Seit 2011 arbeitet der Tiroler in Norwegen als Chefcoach. Er kämpft nun mit Lindvik um den „Grand Slam“als Trainer. Er hat mit den Wikingern WM-Titel, Weltcupkugeln und Olympia-Erfolge gefeiert. Nur der Tournee-Titel fehlt noch. Dass Lindvik noch nie Bischofshofen war, sei kein Problem: „Es genügt ein Trainingsprung, um sich einzustellen.“