„Es ist mir ein irrer Schritt gelungen!“
Stefan Kraft war in Innsbruck als Vierter beim Sieg des Norwegers Lindvik bester Österreicher Für Rekordadler Gregor Schlierenzauer war nach vielen Rückschlägen der sechste Platz ein gefühlter Sieg
Knapp eine Stunde nach dem Springen stand Gregor Schlierenzauer im Auslauf der Innsbrucker Schanze, um die einzigartige Atmosphäre im Bergiselstadion aufzusaugen: „Wenn man zwischen den Skiern hängt und in den Hexenkessel segelt, ist es ein geiles Gefühl. Dafür trainiert man.“
Für den 29-jährigen Tiroler war dieser Arbeitstag auf seiner Heimschanze mehr als ein gutes Feeling, nach vielen Enttäuschungen war Platz sechs für den Rekordadler ein gefühlter Sieg: „Mir ist ein irrer Schritt gelungen. Es zeigt, dass die technischen Dinge in mir stecken. Wenn ich den Druck auf die Kante bringe und den Trampolineffekt nützen kann, ist man dabei.“
Dabei musste Gregor ein paar bange Minuten vor dem verregneten Finale überstehen: „Ich habe geschwitzt, weil ich nicht wusste, ob mein Ski auch bei einer nassen Spur schnell ist.“
Servicemann Stefan Kaiser beruhigte den HalbzeitFünften, dass das ausgewählte Material ganz sicher in Ordnung sei: „Der Speed hat gepasst. Da muss ich mich bei Stevie wirklich bedanken. Er hat mir das nötige Vertrauen gegeben.“
Die ganze Mannschaft freute sich für Schlierenzauer. „Endlich ist es ihm aufgegangen. Er hat noch mehr drauf, die Sprünge sind gut, aber noch nicht optimal“, so Cheftrainer Andi Felder.
Gregor will den Schwung zum Tournee-Finale am 6. Jänner mitnehmen: „Ich möchte in Bischofshofen weitermachen, wo ich in Innsbruck aufgehört habe.“
Auf der Paul-Außerleitner-Schanze möchte sich Stefan Kraft mit dieser Tournee versöhnen. Nach Oberstdorf verpasste der Salzburger auch gestern als Vierter das Podest ganz knapp: „Das ärgert mich. Die Sprünge waren cool. Für das Stockerl muss aber alles zusammen passen, dafür war es im ersten Durchgang zu schwierig.“
Es freut mich, dass Gregor vor dem Heimpublikum zeigen konnte, was er drauf hat. Das ist für das Selbstvertrauen wichtig.
Cheftrainer Andreas FELDER